Interessiert durchstöbere ich das Inhaltsverzeichnis des Schattenläufer.
Es scheint eine ganze Menge interessanten Backgrounds zu geben, jeweils
über die verschiedenen Metamenschen und das Gesetz der Straße (Bushido
2.0). Die einzelnen Kapitel sind recht nett betitelt und die ein oder
andere Formulierung lässt mich schmunzeln (Bärte: Zwerge oder Haushaltsunfriede).
Natürlich
dürfen auch die metamenschlichen Unterornungen nicht fehlen:
Nächtliche, Riesen und Gnome sind ebenso wieder mit im Team wie Naga,
Pixies und Infizerte. Nur, dass die Nächtlichen jetzt plötzlich Nocturne heißen und SURGE jetzt Transformierte heißt. Mit einem Kopfschütteln beschließe ich, dass ich diese Umbenennung nicht mag. Ich bin da wohl ein Gewohnheitstier. Etwas konfus scheint
mir auch die Anordnung der Vor- und Nachteilslisten: Die für die
Transformierten ist direkt hinter deren Kapitel, wie es sich gehört,
dann folgen Erschaffungsregeln für Infizierte und dann kommen die neuen,
normalen Vor- und Nachteile? Dann gibt es ein paar neue Archetypen,
gefolgt von den verschiedenen alternativen Erschaffungsoptionen, an
deren Ende sich ein weiterer, einzelner neuer Vorteil verbirgt. Diese
Logik erschließt sich mir leider nicht ganz, aber man wird sich wohl was
dabei gedacht haben. Vielleicht.
Mit einem Grinsen nehme ich zur Kenntnis, dass es wieder detaillierte Baukastenregeln für den Lebensstil gibt. Ich habe sie zwar schon in den vorigen Editionen nie verwendet, aber irgendwie mag ich sie trotzdem.
Das letzte Kapitel schließlich ist wieder ein Ausrüstungskapitel. Ein recht interessantes, wie mir scheint! Hier findet man anscheinend fertig zusammengestellte Sets für
jede Lebenslage und fein säuberlich nach Funktion geordnet. Das könnte
außerordentlich nützlich werden, denn das Blättern in der
Ausrüstungsliste und das einzelne Zusammensuchen jedes Kleinteils ist
wirklich, wiiiiirklich mühselig. Und das sagt jemand, der
Charaktererschaffung sonst über alles liebt!
Doch
soweit bin ich ja noch nicht. Und eigentlich bin ich auf dieses Buch
gekommen, um endlich meinen Charakter nach meinen Vorstellungen bauen zu
können. Die Sets werde ich später noch besuchen gehen. Nun denn, auf
ins Getümmel!
Vorsichtig werfe ich einen Blick auf das erste der drei alternativen Charaktererschaffungssysteme. Option 1 ist ein etwas flexibleres Prioritätensystem.
Ist sicher ganz nett, aber wie ich es auch drehe und wende, ich komme
entweder auf dieselben Werte wie beim Originalsystem oder ich erreiche
noch unzufriedenstellendere Werte als vorher. Option 1 scheidet also
aus. Aber wenigstens haben sie einen roten Kasten mit
Kurzzusammenfassung - und einem unnötigen Teilsatz. LEUTE, ihr habt direkt daneben eine Prioritätentabelle stehen, wozu muss man da nochmal aufs Grundregelwerk Seite Haumichum verweisen???
Und btw, die begleitende Beispielerschaffung könnte man ebenfalls in einem eigenen Absatz und vielleicht in kursiv schreiben, damit es ü b e r s i c h t l i c h bleibt! Aber Übersichtlichkeit ist für SR ja eh ein Fremdwort, wozu reg ich mich also noch auf?
Die nächste Option ist das Lebensmodul-System.
An sich eine sehr schöne Idee, verschiedene Lebensabschnitte einzeln
auswählen zu können. Leider ist es dasselbe wie mit DSA: Man bekommt
jede Menge Kram, den man gar nicht haben möchte. Nein, danke.
Die letzte Option ist das Karmasystem.
Sehr schön! Endlich eine freie Erschaffung! Ich krame nach einem
Schmierzettel, auf dem die Characktererschaffung nun endlich stattfinden
soll - und ziehe ein bereits beschriebenes Blatt aus dem Stapel. Es
scheint ein Notizzettel meines ehemaligen Mitbewohners, ebenfalls ein
Rollenspieler, zu sein.
Kleines Rätsel: Was glaubt ihr, um welches Rollenspiel es sich hierbei gehandelt haben könnte?
Bei
meiner Erschaffung fällt mir auf, dass die Autoren leider nicht die
Tabelle zur Karmasteigerung eingefügt haben. Hätten sie ruhig tun
können, wenn sie schon die Prioritätentabelle kopiert haben. So jedoch
muss ich das dicke Grundregelwerk wieder aufschlagen und dort
herumsuchen. Menno. Ihr macht es euren Spielern aber echt nicht leicht!
Im
Geiste gehe ich noch einmal meinen Plan durch: Eine Elfe aus reichem
Hause, vielleicht sogar mit echter SIN, die Ärztin ist und sich aufs
Leben in der Wildnis versteht. Vermutlich ist es ihr Hobby, auf
Survivalurlaubsreisen zu gehen oder so. Entsprechend braucht sie hohe
Werte in Logik und Intuition. Als Wissenfertigkeiten sind Medizin,
Zoologie, Parazoologie und Parabotanik geplant, doch dazu komme ich
später, ebenso wie zu den Connections, zu denen ihr reicher Vater, ein
Schieber, ein Hacker und ein Schmuggler zählen sollen.
Jetzt
geht das große Gerätsel los: Steigere ich erst meine Attribute, meine
Skills oder mein Geld? Oder wähle ich gar erst Vor- und Nachteile aus?
Die übliche Reihenfolge besagt, dass die Attribute zuerst dran sind,
aber mein Charakter ist in erster Linie eine reiche Schickse, also
schaue ich mal, wieviel Kohle sie braucht. Viel Cyberware wird sie nicht
bekommen, da bleibt mehr für andere Dinge.
Als ich das
dicke Grundregelwerk vor mich lege und aufschlage kommt mir kurz der
Gedanke, dass ich ja noch mein Szenario für Mittwoch vorbereiten muss.
Egal, mache ich morgen. Ich will diesen Charakter endlich fertig
bekommen.
Beginnen wir mit den Waffen:
Meine Lady ist Ärztin, kein Killer und wird auch nicht sonderlich gut
mit Knarren umgehen können. Einen Taser und eine Pistole zum
Selbstschutz sollte sie trotzdem erhalten. Ich lege die Yamaha Pulsar
und eine Ares Predator in den Warenkorb und wundere mich, was nochmal DK bedeutete.
Irgendwann vor langer Zeit hatte ich das gelesen, jetzt auf die
Schnelle finde ich es jedoch nicht wieder. Vermutlich war es aber
Durchschlagskraft oder etwas dergleichen.
Dann fällt
mir wieder ein, dass im Schattenläufer ja diese Sets zu finden waren,
räume das dicke Grundregelwerk zur Seite und schaue in das andere Buch
hinein. Es beginnt ziemlich gut: Grundausrüstungssets für den kleinen,
mittleren und großen Geldbeutel werden angeboten, dazu die Kosten in Nuyen und Karma,
damit man nicht umständlich umrechnen muss! Hier wurde eindeutig
mitgedacht, supi! Es folgen weitere Sets, wobei ich an der Notwendigkeit
einiger von ihnen zweifele. Wenn ein Set nur einen Gegenstand enthält,
dann muss ich das eigentlich nicht extra aufführen. Einzig die
Beschreibungstexte zu diesen sind nützlich, da sie Beispiele aufführen,
welche Charakterklassen und in welchen Situationen man sie benötigt.Aber
das hätte man auch anders abhandeln können.
Nach
kurzer Zeit sehe ich nur noch Textpassagen und schwarze Boxen, die sich
in einem Schachbrettmuster abwechseln, mein Gehirn schaltet ab. In
diesem Chaos ist es schwer, die Überschriften zu entdecken, die
anzeigen, bei welchen Sets man sich jetzt eigentlich gerade befindet.
Besonders für müde Augen ein ziemlicher Design-Fail. Ich beschließe,
lieber ausgeruht weiterzumachen und dass ich die meisten "Sets" besser
selbst zusammenstellen kann, schreibe mir zwei Heraus, die nützlich sind
und klappe dann das Buch zu.
Am nächsten Tag erhalte
ich eine Nachricht: Es gibt einen downloadbaren SR5-Generator, zwar in
Englisch, aber auch mit Karmagenerierungsoption. Hmpf.
To be continued.
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