Anstatt die ganze Zeit nur Oneshots zu spielen, haben wir auch mal
ein Kurzszenario zwischengeschoben, das sich über 3-4 Abende erstrecken
wird. Es ist ein Cthulhu-Gaslight Szenario, spielt also in den 1890ern
und hat Steampunk-Anklänge.
Szenario: Der Maschinenkönig
Die Charaktere
Iris Fandrick: Eine Gerichtsmedizinerin aus einer Medizinerfamilie.
William Flemming: Ein Lehrer und Mitglied des New Science Club.
Geoffrey Wattkins:
Journalist und Mitglied des New Science Club. Sein und Iris Vater sind
Geschäftspartner und Iris versorgt ihn hin und wieder mit Informationen.
Maximilian Crooks: Ein leicht fanatischer Maschinenentwickler und ebenfalls Mitglied des New Science Club.
Die Geschichte
Seit
Tagen plagen uns seltsame Träume über Dampf, der London verschlingt und
über Maschinen. In dieser Nacht ist es besonders schlimm. Jeder für
sich steht einfach nur da, umgeben von ein paar anderen
Schattengestalten und bewegt sich auf eine riesige Maschine zu. Sie
sieht seltsam aus, irgendwie wie ein Gesicht. Dann sind wir drinnen,
bewegen uns auf einen Stampfer zu. Wir sind am Boden festgemacht, können
nicht fliehen. Iris sieht sich um, entdeckt, dass die Schatten um sie
herum Bekannte sind, dann ruft ein Kind nach ihnen und zieht sie alle
vom Fließband.
Ein Morgen in London, Iris ist von den
Herrschaften zum Frühstück eingeladen. Man plaudert gemütlich, als ein
anderes Mitglied des New Science Club uns auf einen Artikel in der Times
aufmerksam macht. Eine Frau sei verstört, da ihre Uhr und ihr Toaster
plötzlich angefangen haben zu tanzen. Außerdem sei heute die Eröffnung
der großen Ausstellung "Maschinenkönige", in der die Historie der
Industrialusierung gezeigt wird. Neugierig begeben wir uns dorthin. Vor
dem Museum haben sich große Menschentrauben gebildet, die miteinander
diskutieren. Ein Sprecher wettert laut gegen die Ausstellung und die
Industrialisierung. "Die Maschinen werden uns alle versklaven!" Ein
alter Mann mit Gehstock wedelt befürwortend mit diesem herum.
Maximilian, sich dadurch gestört fühlend, da er ein
Industrialisierungsbefürworter von ganzem Herzen ist, sucht einen der
umherstreifenden Polizisten auf und teilt ihm die Störung mit. "Wir
haben das im Auge, aber das Museum hat ihm ausdrücklich erlaubt, dort zu
sein. Vermutlich als Werbung." Erbost kehrt Max zurück und wir
beruhigen ihn erst einmal, dann gehen wir ins Museum und schließen uns
einer Führung an. Mit dabei ist der älterer Herr von draußen, Blair, der
sehr aufgebracht über die Maschinen ist und mehrmals Anstalten macht,
Vitrinen mit seinem Gehstock zu zerschlagen. Währenddessen sieht Iris
immer wieder in Personen das Gesicht des Kindes, das sie im Traum
gerettet hat und das bittet: "Hilf mir!" Ansonsten gehen wir durch
verschiedene Ausstellungsräume und bekommen von einer aufgeregten und
nicht wirklich selbstbewussten Dame ein paar Dinge über die einzelnen
Objekte und Erfinder erklärt. Alte Eisenbahnen und Webstühle werden
vorgeführt, die Zuschauer staunen und raunen über funkensprühende,
ratternde Apparate. Als Blair unflätig und laut wird, mahnt ihn William
eindringlich zur Ruhe und behält ihn im Auge, droht aber auch, ihn bei
der nächsten Störung höchstpersönlich vor die Tür zu befördern.
Im
letzten Raum angekommen sehen wir jene Maschine aus unserem Traum, nur
wesentlich kleiner. Es ist die Konstruktion eines recht unbekannten
Erfinders, Lester Hemdale. Beim Anblick dieser Maschine fällt der alte
Mann plötzlich um, zuckt und schäumt aus dem Mund. Die
Museumsangestellte bringt schnell die anderen Gäste aus dem Raum,
während Iris den Mann versorgt, der anschließend in den
Angestelltenbereich gebracht wird. Die Dame vermutet einen Schlaganfall
oder etwas in dieser Richtung, kann ohne medizinische Ausrüstung jedoch
keine genaue Aussage treffen.
Da wir uns derart
hilfreich erwiesen haben, bekommen wir noch für denselben Tag eine
exklusive Führung vom Museumsdirektor, doch vorher tauschen wir uns über
das aus, was wir geträumt haben und stellen erstaunt fest, dass wir
tatsächlich denselben Traum hatten. An dieses Gespräch schließt sich ein
uns unbekannter Gentleman, Mister Dark, an, der angeblich ebenfalls
unter seltsamen Träumen leidet. Er kommt auch mit uns zur Privatführung,
da wir ihn netterweise einladen und wir erfahren von einem Buch,
welches sich mit Hemdale der seltsamen Maschine befasst. Der Direktor
will es uns nach der Führung zeigen, doch dann kommt etwas dazwischen:
Im letzten Raum angekommen unterhalten wir uns gerade, als auf einmal
die Maschinen um uns herum beginnen, anzuspringen, obwohl sie gar nicht
angeschlossen sind. Sie surren und rattern und auch das Ding in der
Mitte springt an. Maschinen explodieren, Teile streifen uns. Dann
beginnen sich sogar Dinge gestaltlich zu verändern und uns direkt
anzugreifen. In unserem Kopf hören wir das kleine Mädchen aus dem Traum:
"Bitte helft uns! Rettet uns! Kommt heute Nacht hierher zurück! Bitte!"
William schafft es, mit einem Gerät, das ihn versucht umzuwerfen, die
Fluchttüren zu öffnen. Sowie wir den Raum verlassen haben, verebbt
allmählich die Geräuschkulisse hinter uns. Vor dem Museum versuchen wir
zunächst, den Schock zu überwinden. Die Leute werden aus dem Museum
evakuiert, angeblich wegen eines kleinen Erdbebens. Vor den Türen
predigt noch immer der Maschinenhasser, obwohl er nun aufmerksamer von
der Polizei beäugt wird. Auch Blair ist wieder auf den Beinen und die
Männer sprechen ihn an. Da er zuvor so über die Technik gewettert hat
und meinte, wir wüssten nicht, was auf uns zukomme, hoffen wir, dass er
uns etwas über die seltsamen Vorkommnisse eben erklären kann.Doch alles,
was wir aus ihm herausbekommen ist, dass er bei den Maschinenstürmern
war und jetzt glaubt, die Maschinen würden aus den Träumen ausbrechen.
Das
Museum wird geschlossen, Blair verlässt uns und wir beraten kurz unser
weiteres Vorgehen. William und Max machen sich auf den Weg ins
Krankenhaus, in der Hoffnung, Mister Dark dort anzutreffen, Geoffrey
will mit der Frau sprechen, die die tanzenden Maschinen gesehen haben
will und Iris schaut sich den Fall von zwei Arbeitern an, die bei einem
Arbeitsunfall umgekommen sind.
Die Ergebnisse sind nur
mehr oder weniger ergiebig: Dark ist leider schon fort. Einer der toten
Arbeiter ist völlig von der Druckpresse zerquetscht worden, dem anderen
sind nur Beine und Arme zerquetscht worden und er lag weit von der
Presse entfernt, Blut gab es dort auch keines, was zwar seltsam ist,
aber auch nicht von uns untersucht werden kann. Die Frau dagegen ist in
einer Nervenheilanstalt und ist nicht zu sprechen, dafür findet Geoffrey
heraus, dass die mysteriöse Maschine von einem verrückten Arbeiter ins
Lagerhaus gebracht wurde und siehe da, der Arbeiter nannte sich so wie
jener Erfinder, dessen Plakette an ihr prankt. Die Echtheit des Gerätes
steht also gar nicht fest und der Direktor weiß das! Sollten wir also
heute Nacht ins Museum gehen, um uns die Maschine genauer anzusehen?
Oder um dem Ruf des Mädchens zu folgen? Aber der Museumsdirektor war
sehr darauf versessen, die Maschine nicht zu öffnen, jedenfalls nicht,
solange die Ausstellung noch läuft. Wir werden ihn also durch Tricks
dazu zwingen müssen, das öffentliche Interesse an dem Gerät wecken und
vielleicht Projekte mit Jungforschern starten, um ihn aus der Reserve zu
locken. Fürs Erste aber schreibt Geoffrey einen reißerischen Artikel,
der das Museum in einem schlechten Licht dastehen lässt und mit dem er
den Direktor gewissermaßen erpresst.
Soweit, so gut.
Wir sind also nachts im Museum und bewachen die Maschine. Zwei
Wachmänner patroullieren, alles ist ruhig. Dann, plötzlich, hören wir
einen dumpfen Aufprall und leise Schritte in unsere Richtung. Iris und
Max verstecken sich, die anderen beiden treten tapfer hervor. Es ist der
alte Blair und er hat drei Schläger dabei - und eine Bombe, mit der er
das seltsame Gerät in die Luft jagen will. Zunächst will er uns nicht
zuhören und es kommt zum Kampf, Geoffreys Umgang mit dem Degen
schüchtert die Gegenseite jedoch schnell ein und man diskutiert über
eine mögliche Lösung. Leider stecken wir in einer Zwickmühle: Selbst,
wenn wir weglaufen, können wir nicht beweisen, dass nicht wir es waren,
die die Explosion verursacht haben. Bevor wir weiterreden können,
springen die Maschinen wieder an. "Helft uns! Berührt die Maschine,
schnell!", klingt die Stimme des Mädchens in unserem Kopf. Iris
versteckt sich hinter einer Tür, wird aber trotzdem von einem
explodierenden Teil am Kopf getroffen und ohnmächtig. Max will die
Zerstörung des Apparates verhindern und sucht nach einer Möglichkeit,
diesen zumindest für den Moment auszustellen. Geoffrey will der Stimme
des Mädchens folgen, schnappt sich Iris und will mit ihr zusammen wie
gefordert die Maschine berühren, während William versucht, eben jenes zu
verhindern und alle in Sicherheit zu bringen. Dieses Hin und Her tobt
etliche Minuten, zumindest kommt es uns so vor, dann stößt das Gerät
plötzlich Dampf aus und unsere Sicht verschwimmt...
To be continued...
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