Donnerstag, 26. Mai 2016

Unknown Armies 3 Testphase Teil 6

Beim Auspacken des seltsamen Geschenkes ohne Absender enthüllt sich zunächst eine kleinere, ebenfalls bunt verpackte Box, darin noch eine und noch eine. Und darin schließlich findet sich in einem Haufen Styropor eine Videokassette und ein Zettel, auf dem steht: "Don't wake the Tiger. You don't believe in the Tiger? The Tiger believes in you." Rätselhaft und vielleicht eine chinesische Weisheit, jedoch kann sich niemand wirklich einen Reim darauf machen. Aber vielleicht macht das Video die Sache ja klarer. Es muss also ein Videorekorder hergeschafft werden, dann will sich Luna das Band zunächst alleine ansehen, da sie befürchtet, es könne sich um etwas Privates handeln. Allerdings ist nur Rauschen zu sehen. In dieser Zeit erfährt Alexandrey, dass am Tage des vermuteten Einbruchs zwar nichts zu sehen ist, die Kamera allerdings für etwa 11 Minuten eine Bildstörung hatte.

Schließlich schaut die Gruppe gemeinsam in das Video rein. Nach einer Weile erklingt eine seltsame Musik, zu sehen ist aber trotzdem nur Schnee. Lediglich Luna erkennt Szenen darin, bei denen einige Personen Gegenstände in einem Zirkel platzieren. Alle haben ein unheimliches Gefühl und Luna will die Kassette schon zerstören, was die anderen ihr aber ausreden. Alexandrey will sie an einen Bekannten geben, der möglicherweise das Bild wiederherstellen kann. Gabriel versucht derweil, seine Tochter anzurufen, doch es kommt nur "Kein Anschluss unter dieser Nummer", was ihn sowohl irritiert, als auch ärgert, immerhin hat er den Vertrag selbst abgeschlossen.

Nun fahren alle zu dem alten Haus. Geplant ist, eine neue Methode der Geisteraustreibung vorzunehmen. Teller ist enttäuscht, da das Haus längst nicht so unheimlich aussieht wie erhofft. Trotzdem macht er dabei mit, alle Fenster und Türen mit Klebeband abzukleben. Er meint dann allerdings, ob es nicht besser wäre, um Mitternacht herzukommen, denn das sei in Geistergeschichten ja auch immer so. Luna ist zunächst empört, immerhin sei das doch nur Aberglaube und sowieso sei die Geisterstunde erst später. Und dass es so ist hat man jenen zu verdanken, die dieser Uhrzeit eine Bedeutung beigemessen haben. Letztendlich beschließt man dennoch, in der Nacht zurückzukehren.

Als Amber und Luna wieder ins Moonbird kommen, hängt das Bild auf einmal an einer völlig anderen Stelle und einmal mehr stehen Dinge nicht mehr dort, wo sie vorher standen. Amber fällt jedoch auf, dass vor allem die Bücher alphabetisch nach Autor sortiert sind. Während Luna sich noch aufregt, meint ihre Schwester: "Aber vielleicht sind es ja unsere Schwingungen, die das verursachen. Ich meine, Ed hat selbst davon geredet und wir wollen Ordnung schaffen. Womöglich sind wir es selbst, die diese Vorgänge bewirken." Daraufhin wird Luna still und nachdem Amber den Laden verlassen hat, beginnt sie tatsächlich, aufzuräumen. Das, was durch Drohungen und Rationalität seit Wochen nicht gegen sie durchgesetzt werden konnte, tut sie nun aus eigenem Antrieb heraus.

Für die Mitternachtsaktion kann Amber dann auch noch Ellie gewinnen. Teller sagt leider ab, da bei ihm wohl eingebrochen wurde und die Polizei gerade da ist. An diesem Punkt teilt Alexandrey der Gruppe mit, dass bei ihm ebenfalls eingebrochen wurde und er die Sicherheitsfirma dafür noch belangen wird. Amber kümmert sich derweil um Gabriel, dessen Tochter noch immer nicht angekommen ist oder sich gemeldet hat und der mittlerweile auch merkwürdige Anrufe erhalten hat: Sein Handy klingelt in einem Ton, den er gar nicht geladen hat und auch beim Annehmen des Anrufs erklingt die Melodie weiter. Laut Telefongesellschaft sind aber keine Anrufe eingegangen. Nun versucht Amber, die verschollene Tochter anzurufen, findet jedoch ihre Nummer nicht. Diese scheint gar nicht eingespeichert zu sein. Merkwürdig, aber für den Moment nicht auflösbar. Zuhause ist das Mädchen auch nicht, aber ihr Bruder ist ja notfalls zuhause und kann sich um sie kümmern.

Auf dem Weg zum Haus läuft eine schwarze Katze über die Straße, worüber die Gruppe witzelt, vor dem Haus sitzt dann eine weiße, die jedoch wegläuft. Im Dunkeln sieht die Ruine deutlich unheimlicher aus. Man will kontrollieren, ob womöglich ein Obdachloser gerade im Keller ist, woraufhin Alexandrey lieber nach draußen geht und dort wartet, wo er eine unheimliche Begegnung mit der weißen Katze macht. Die ist nämlich arg verunstaltet und verkrüppelt und sieht nicht sonderlich ansehnlich aus.

Im Keller findet Gabriel ein Loch in der Wand, welches zuvor nicht da war. Es scheint Wärme daraus auszutreten und als Luna versucht, die Tiefe zu messen, reicht die Länge des Bandes nicht. Als sie es wieder hinausziehen will, hängt das Steinchen, das sie daran befestigt hat, irgendwo fest - oder hält es gar jemand fest? Sie wirft ein Räucherstäbchen hinein, dann verklebt Gabriel das Loch. Ellie meckert schon, dass sie nicht hergekommen ist, um ein Loch zuzukleben. Sie und Amber gehen nach oben, wo sie Alexandrey treffen, der es draußen nicht ehr ausgehalten hat. Als die anderen beiden nachkommen, finden sie sich im oberen Stockwerk des Gebäudes wieder, von den anderen keine Spur. Aber in einem der Zimmer liegt Ellie, regungslos und eiskalt. Beim Untersuchen krabbeln Maden aus ihrem Mund. Dann, beim nächsten Blick, liegt die Tote plötzlich auf dem Bauch statt auf dem Rücken und trägt ganz andere Kleidung. Dann hört man Schritte auf der Treppe und Mark, Gabriels Sohn, kommt nach oben. Er scheint Luna und seinen Vater gar nicht wahrzunehmen, sondern geht zu Ellie und zieht sich aus. Dann zieht er Ellie aus. Zieht ihr seine Sachen an und sich ihre. Als Gabriel ihn berührst, verschwindet er, doch erneut knarrt die Treppe. Die Leicht ist verschwunden. Ellie kommt die Treppe hoch, doch sie trägt Glorias Kleidung und spricht auch wie Gloria, Gabriels Tochter. Zwar nehmen die beiden sie mit nach unten, doch dort angekommen, ist die Erscheinung wieder verschwunden.

Unten warten währenddessen Amber, Alexandrey und Ellie auf die beiden, die noch im Keller sein müssten. Als auf ihr Rufen keine Antwort kommt, gehen sie zurück in den Keller und schauen sich um. Womöglich soll das nur ein dummer Streich werden. Seltsame Geräusche verursachen ihnen ein flaues Gefühl im Magen und in einem der Kellerräume sieht Alexandrey plötzlich seine Mutter, an einen Stuhl gefesselt, in den Klamotten, die ihm gestohlen wurden. Er schreit und als Amber zu ihm eilen will, taucht plötzlich Ellie neben ihr auf, die zuvor verschwunden war, allerdings hat sie kein Fleisch unter ihrer Haut. Panisch rettet sich die Autorin zu dem Banker, wo sich die Mutter als Puppe herausstellt. Dann ist auch Ellie wieder da, die die Aufregung um die "Strohpuppe" nicht versteht. Und dann wandelt sich die Szenerie: Statt des Kellers wird langsam alles zum Black Web, zusammen mit der passenden Musik und Gästen. Auch Ellie beginnt schon zu tanzen, als Amber sie nach oben zieht. Hinter ihnen verstummt die Musik. "Warum habt ihr ne Rave-Party im Keller?"

Dann stoßen die beiden Vermissten wieder dazu. Ellie dagegen ist wieder einmal verschwunden. Man bemerkt, dass es keinen Ausweg mehr zu geben scheint, denn durch Türen und Fenster sieht man nur wieder das Haus, nicht den Garten oder die Straße. Alexandrey rastet völlig aus und beginnt, das Klebeband abzureißen, um nach draußen zu kommen, doch die anderen halten ihn auf. Plötzlich beginnt Luna zu schreien: "Sie quälen die armen Tiere! Oh mein Gott!" Doch nirgendwo ist etwas zu sehen. Gequälte Seelen womöglich, denkt sich Amber und schaut nach den Auren der anderen und des Hauses. Sie sieht Personen kommen und gehen, Tiere werden gequält und von Gabriel gehen dunkle Fäden aus, die sich mit dem Haus, aber auch mit der Gruppe verbinden. Den Anblick der Tiere kann sie jedoch nicht ertragen und bricht etwas zusammen, bekommt das Gefühl des Fallens und hört Stimmen von leeren Versprechungen. Mithilfe von gutem Zuspruch durch die anderen reißt sie sich aber halbwegs wieder zusammen und berichtet, was sie gesehen hat. Alle sind äußerst erstaunt. "Seit wann kannst du denn sowas?", ist eine der häufigsten Fragen Lunas in letzter Zeit. Dann fangen auch die Männer an, merkwürdige Dinge zu sehen oder zu spüren und Panik macht sich breit. Die Geräusche von Monstern sind um sie herum und nur Lunas Geistesgegenwart ist es zu verdanken, dass alle gemeinsam ein paar Yoga-Entspannungsübungen nutzen, um sich wieder zu beruhigen. Allerdings erscheint Lilian, das Mädchen mit dem Schock, welches von Ed gefunden wurde, vor Lunas innerem Auge und meint: "Ich habe dir doch gesagt, dass du es nicht wecken sollst." Und: "Folge dem Rauschen."

Der Stress wird weniger und man versucht sich, auf eben jenes beschriebene Geräusch zu konzentrieren, doch so ganz gelingt es nicht. Als sich die Gruppe dann umsieht, sind in den leeren Räumen um sie herum Spiegel, einer pro Raum. Wer hineinsieht, sieht allerdings eine andere Person statt sich selbst. Zudem hat irgendwie jeder vergessen, wie er heißt. In einer Identitätskrise rennt Amber vor einen Spiegel, sieht ihre Schwester darin und murmelt: "Nein, das bin nicht ich." Sie tippt auf den Spiegel und Gabriel erscheint. Sie tippt noch einmal darauf. Ja, das ist ihr Spiegelbild! Das ist richtig. Sie ruft den anderen zu, wie sie es machen sollen. Luna versucht dasselbe, doch bei ihr geschieht nichts. Stattdessen zieht ein Spiegelbild sie in den Spiegel hinein. Amber und Alexandrey eilen ihr zuhilfe. Luna hört erneut Lilian sprechen, die ihr rät, sich selbst zu spiegeln. Die beiden außerhalb des Spiegels holen also einen der Spiegel und halten ihn vor und tatsächlich, Luna kann aus dem immer kleiner werdenden Raum in den anderen Spiegel fliehen und wirft sich von dort aus mit aller Wucht gegen das Glas, welches wie eine Membran schließlich nachgibt.

Gabriel hat ebenfalls mit seinem Spiegel zu kämpfen. Vor ihm tun sich vier Spiegelbilder auf, jedes mit dem Gesicht eines Familienmitgliedes und alle starren ihn böse an. Zärtlich streichelt er das Gesicht seiner Frau, dann zieht er das Bild mit dem eigenen Gesicht heraus. Während dieses sich langsam selbst den Brustkorb aufreißt, bittet Gabriel das Ding um Rat und erhält dadurch die Eingebung, dass er nach oben muss.

Luna, die ihm nacheilen will, wird aufgehalten, als Susanne, Lilians Mutter, plötzlich den Gang entlang kommt. Sie scheibt einen Rollstuhl, in dem Lilian sitzt und faselt etwas von der Lösung, die Luna sich holen soll. Als diese nichts tut, beginnt die Frau, dem Kind den Schädel einzuschlagen. Im folgenden Gerangel fällt die Frau auf das Kind und zerquetscht es mit widerlichsten Geräuschen unter sich.

Stefani rennt derweil die Treppe hinauf, als plötzlich die Stufen unter ihm nachzugeben scheinen und er ins Bodenlose stürzt. Zunächst übermannt ihn die Panik, doch dann rettet der Gedanke an seine Familie ihn, sein Fall verlangsamt sich und schließlich schwebt der Mann sogar wieder hinauf. Oben fidet er sich in seinem eigenen Haus wieder, vor ihm steht seine Familie - in einer Person. Das Wesen hat seinen Körper, jedoch die Körpfe seiner Frau, seines Sohnes und seiner Tochter und es droht sich auf ihn zu stürzen. Mit aller Macht und allen positiven Gedanken versucht der Bauunternehmer, die Kreatur zu besänftigen, spürt dabei jedoch, wie besonders seine Beziehung zu Mark immer mehr abreißt. Als der Rest der Gruppe nachkommt, erscheint nur Gabriel im Raum zu stehen, leichenblass. Was auch immer geschieht, man versucht, ihn zu unterstützen. Mit Gebeten, Mantren und gutem Zureden schafft die Gruppe es, das Monster zu verjagen.

Ellie bleibt weiterhin verschwunden, doch das ist zunächst eher nebensächlich. Mit einem Zirkel und einer Anrufung versucht Amber, das Ungeheuer zurückzuholen, doch es bleibt verschwunden. Erschöpft geht es nach Hause, Gloria und Ellie sind noch immer nicht aufgetaucht und die Namen der Gruppe sind noch immer nebelig und falsch, auch wenn auf den Ausweisen die echten Namen stehen. Als man sich am folgenden Morgen im Moonbird trifft, um das weitere Vorgehen zu besprechen, ruft Mark seinen Vater an. Ob er im Moonbird bei diesen Esoterikspinnern sei und dass er ihn gleich abholen würde, um ihm etwas zu zeigen. Als er auftaucht, dankt er den Anwesenden, dass sie seinem Vater ein Anker in der Realität seien und nimmt sie alle mit auf den Friedhof. Dort führt er sie ans Grab seiner Mutter: Gloria Monica Stefani. Alle sind verwundert, Gabriel sogar verwirrt, doch Amber dreht sich nur zu Mark um und meint: "Du hast gar keine Schwester, nicht wahr?" Ungläubige Geräusche entkommen den anderen und der junge Mann nickt nur. "Nach Mutters Tod hat er sich da in was reingesteigert. Ich habe es ihm schon mehrmals gesagt, aber er verdrängt es immer wieder. Ich hoffe, jetzt, wo er euch als Halt hat, kann er es endlich akzeptieren." Gabriel, der vor Tränen kaum sehen oder reden kann, bittet um einen Moment für sich. Die anderen nehmen Abstand. Aus einigen Metern sehen sie noch, wie der Mann seine Pistole zieh, sie sich an den Kopf hält und abdrückt. Ein lauter Knall, entsetzte Schreie. Schon wird der Notruf gewählt, man rennt zu dem doch liebgewonnenen Freund, Unglaube, Verzweiflung.

Doch: Gabriel lebt. "Platzpatronen. Er hat das schon Mal versucht", erklärt Mark. In der Ferne hört man bereits die Sirenen von Krankenwagen und Polizei. Dann setzt der Regen ein...

Fazit

Das beim letzten Mal angesprochene Problem mit der Steigerung hat der SL nun so gelöst, dass wir wählen können, ob wir würfeln oder um 3% steigern. Ich denke, das ist ein faires Angebot.

Eigentlich wollten wir in dieser Runde ein paar spezielle Spielmechaniken ausprobieren, doch wie Spieler nunmal so sind, haben wir genau die Situationen, in denen sie vorgekommen wären, weit umfahren.

Das Spiel war durch die tollen Beschreibungen und die Hintergrundmusik stellenweise ziemlich unheimlich, also atmosphärisch sehr toll gestaltet. Aber auch von Spielerseite war es super gespielt. Gabriels Selbstmordversuch war für mich absolut DER dramatischste Moment, der mir je in einem Spiel ungekommen ist. Und ich glaube, die anderen Spieler waren ebenso geschockt und mitgenommen. Es war unglaublich!

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