So rasant, wie es beim letzten Mal geendet hat, geht es auch weiter. Die von den Schatten verfolgten Luna und Alexandrey rennen panisch um ihr Leben, doch bevor sie das rettende Tor erreichen können, umfängt sie Finsternis. Als sie zu sich kommen, scheinen sie zu liegen, doch da ist kein Boden unter ihnen. Panisch schreit Alexandrey, während Luna versucht, ruhig zu bleiben. Es dauert etwas, bis sie einander hören und Luna versucht, auch Alexandrey etwas zur Ruhe zu bringen, was aber nur mehr oder minder klappt. Jedenfalls wird aus der schwelenden Dunkelheit allmählich gleißendes Licht. "Sie Schweine! Was haben Sie uns für Drogen verabreicht?", zetert der Banker. Langsam nimmt um sie herum ein Raum Gestalt an, allerdings gibt es weder Fenster noch Türen.
Das verfallene Haus erweist sich als Schlafplatz für Obdachlose. Im Keller ist ein Fenster eingeschlagen und überall liegt Müll herum, besonders von Asia Fastfood. Fotos werden gemacht und Gabriel erhält zwischendurch einen Anruf von seiner Tochter, die ihn mal wieder besuchen möchte. Sie klingt normal, man macht das nächste Wochenende aus. Als Amber und Gabriel zurück ins Moonbird gehen und die Fotos entwickeln, fällt
plötzlich auf, dass einige der Bilder nicht die Ruine zeigen, sondern
das Haus, wie es während seiner verschiedenen Baustadien war.
Interessanterweise beginnt dieses Phänomen ab dem Zeitpunkt, als der
Schutzzauber aktiv wurde. Und dann sieht Gabriel das Wesen: Menschlich,
doch gesichtslos und es bewegt sich. Mal ist es auf einem Bild zu sehen,
dann auf dem anderen. Amber bemerkt es dagegen nicht, befürchtet aber,
es könne für den Verfall gesorgt haben. Nun ist ihre Angst, es könne aus
den Bildern heraustreten und den Laden verfallen lassen. Rasch wird
nach Salz für einen Bannkreis gesucht und Amber ruft Luna an, um nach
dem besten Salz für diesen Zweck zu fragen.
Der ausweglose Raum wechselt derweil immer wieder langsam zwischen hell und dunkel, je nach Gemütslage der beiden Insassen. Und dann sind sie plötzlich wieder in der Realität, stehen im Zimmer von Miss Kowalsky und betrachten das seltsame Bild. "Habt ihr es euch nun genug angesehen?", fragt die ältere Dame. "Äh, wie lange sind wir denn schon hier?", fragt der Sohn. "Ach, drei Stunden bestimmt." Man verbirgt seine Verwirrung, dann reißt Luna ohnehin ihr Handy aus ihren Gedanken. Alexandrey überredet seine Mutter, das Bild mitnehmen und aushängen zu dürfen. Man stellt noch fest, dass irgendwie nur dieses eine Bild im Raum steht, die beiden kaputten von vorhin sind irgendwie verschwunden.
Ed, der sich dieses Mal Al nennt, spielt gerade Himmel und Hölle mit einer toten Ratte, als die beiden vom Golden Plains zurückkehren. Er bietet ihnen auch an, mitzuspielen, aber dazu müssten sie ihre eigenen Ratten töten. Da Ratten allesamt Verräter seien, wäre das auch nicht schlimm. Und überhaupt soll man nicht bei Regen nach draußen gehen. Dann tauscht er schließlich mit Luna zwei tote Ratten gegen irgendeinen Gegenstand. Den Ratten hat er die Organe entnommen und diese durch Steine ersetzt und auf den Augen liegen Münzen. "Ist ein Ausgleich. Muss ja alles seine Ordnung haben, steht doch da auf dem Schild", erklärt er und deutet auf den neuen Schriftzug "Light and Order". Dann erklärt er noch einmal, man solle nicht bei Sonnenschein hinausgehen, das sei gefährlich.
Als sich die Cabale im Moonbird zusammenfindet, gilt zunächst alle Aufmerksamkeit den Fotos. Amber will sie ihrer Schwester zeigen, doch als man in den Keller kommt, sind alle Bilder weiß und auf der Digitalkamera ist der Zeiteffekt auch nicht mehr zu sehen. "Womöglich hast du einfach nur zu viel von Mister Stefanis Schwingungen aufgenommen und siehst deshalb dasselbe wie er." Nein, Amber sieht das nicht so und so schlägt Luna vor, den alten Spiegel zu benutzen, der die Wahrheit zeigt. Der muss in all dem Chaos erst einmal gefunden werden, steht er doch nicht da, wo die Ladenbesitzerin ihn vermutet, ist mit einem großen Tuch bedeckt und vor ihm stehen etliche Bücher. Als diese weggeräumt werden, staubt es ordendtlich und in dem Staub sieht man plötzlich eine menschliche Gestalt. Amber ist natürlich ganz aufgeregt und befürchtet, dass es der Geist aus den Bildern sein könne. Im besten Fall ist es nur der Geist der Mutter, der über sie wacht. Der Spiegel wird also benutzt und in ihm sehen alle außer Luna seltsame Dinge: Sich selbst in abgewetzter Kleidung oder eine meditierende Gestalt, die sich Chaos und Ordnung in die Haut ritzt. Gabriel sieht auf den Fotos flackernd die Bilder, die sie aufgenommen haben und auch die Gestalt, die ihn direkt anzustarren scheint.
Danach berät man sich kurz, was nun geschehen soll und beschließt, sich beizeiten das Haus genauer anzusehen. Dann hängt Amber das Bild von Alexandreys Mutter mit Lunas Zustimmung auf und ein neuer Gast macht seine Aufwartung. Es ist Mister Teller, ein reicher Mann, der neu zugezogen ist. Er sucht ein spezielles Buch über Selbsterfahrung, welches er im Witch House nicht bekommen hat. Luna findet zwar dieses nicht, erbietet sich jedoch, ihm etwas Anderes zu suchen, das ihn interessieren könnte. Tatsächlich zieht sie ein Buch hervor, welches tatsächlich das Interesse des Kunden weckt und ein sehr seltsamer Preishandel beginnt. Statt eines festen Preises soll der Kunde festlegen, was ihm der Gegenstand wert ist. Alexandrey ist empört über diese Vorgehensweise und Gabriel mischt sich aktiv ein, um noch etwas auf den Preis draufzuschlagen, was letztendlich Luna ziemlich empört und sobald Mr. Teller weg ist, beginnt ein kleiner Zank zwischen den beiden. Doch davor bittet Teller, dem Institut beitreten zu dürfen. Er wird ein chemisches Analyselabor finanzieren, welches von Kowalsky gefordert wird und soll am Folgetag mitkommen, um das verfallene Haus in Augenschein zu nehmen und ggf. zu exorzieren. Der Mann ist recht begeistert.
Noch am selben Abend findet Luna dann das Buch, welches Teller eigentlich wollte. Gabriel lässt sich derweil zu einem sehr seltsamen Schachspiel gegen Ed hinreißen, der es Königsschach nennt: Man spielt mit Bierflaschen und jede ist ein König. Der Einsatz sind der Einkaufswagen und Gabriels Tagebuch. Das Spiel zieht sich bis tief in die Nacht und schließlich macht Stefani durch Übermüdung ein paar dumme Fehler, die ihn den Sieg kosten. Ed freut sich tierisch über diesen Sieg und leckt das Tagebuch freudig ab, während sich Gabriel abgrundtief ärgert.
Alexandrey stellt, als er sich abends hinlegt, fest, dass ein Bild von seiner Mutter verschwunden ist. Er ist etwas irritiert und am nächsten Morgen entdeckt er auch noch, dass ein komplettes Kleidungsset von ihm fehlt. Verärgert ruft er bei seinem Sicherheitsdienst an, der verspricht, sich die Aufnahmen der Sicherheitskameras genauer anzusehen. Den Wachleuten sei jedoch nichts aufgefallen bei ihrem Rundgang.
Am nächsten Morgen versucht Amber noch, Ellie zu der Unternehmung einzuladen, doch sie ist leider beschäftigt. Als Teller dann da ist und das Buch gekauft hat, will die Gruppe losziehen. Kowalsky holt noch etwas aus seinem Wagen, der Rest wird aufgehalten von einem großen, hübsch verpackten Paket, welches an Luna adressiert ist. Währenddessen erhält Gabriel einen beunruhigenden Anruf von seiner Tochter. Sie weint und will schon an diesem Abend heimkommen. Was los ist, sagt sie nicht. Gabriel sagt zu und bittet sie, anzurufen, wenn sie angekommen ist. In dieser Zeit beginnt Luna, das Geschenk zu öffnen...
Fazit
Hier begann sich nun endlich, eine Story zu formen. Entsprechend war das Tempo deutlich höher und die Ziele klarer. Von den zwei aktuellen Handlungssträngen haben wir einen ausgewählt, dem wir nächstes Mal nachgehen können. Dies kommt auch dem Spieler von Gabriel zugute, der bisher eher das Gefühl von Frustration hatte, da keine sofortige Lösung für irgendetwas präsentiert wurde. Da wir aber eine Kampagne spielen, werden wir wohl einige der Plotstränge auch weiterhin nicht sofort auslösen können. Insgesamt hat es sehr viel Spaß gemacht, das Charakterspiel verlief flüssiger und wir haben erneut einen ziemlich fiesen Cliffhanger.
Einziger Kritikpunkt, der sich an dieser Stelle herauskristallisierte, ist das Steigerungssystem von UA3. Man kann nur Identities steigern, wenn man die erste Probe damit nicht schafft. Bei übernatürlichen Identities ist es genau anders herum, also wenn man den ersten Wurf schafft. Dann darf man am Ende der Runde 1W5 steigern. Bei mir führte das leider dazu, dass ich dauernd nur 1% bekommen habe, was auf Dauer recht frustrierend ist. Da wir eine angemeldete Testrunde sind und zu diesem Zeitpunkt noch Feedback geben konnten, habe ich dies auch so weitergeleitet.
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