Montag, 16. Mai 2016

Unknown Armies 3 Testphase Teil 2



Die Charaktere

Luria "Luna" Rin: Jüngere Schwester von Amber und Besitzerin des Okkultladens Moondbird. Sie ist außerdem ein Avatar des Narren, wenn auch unbewusst und sehr chaotisch veranlagt. Sie hat Kenntnis von zwei Ritualen, gleichzeitig aber Angst, dass Magie echt sein könnte.
Amber Rin: Die ältere Schwester. Sie hat Psychologie studiert, wurde dann aber mehr zu einer Geistheilerin und Medium. Sie verdient ihr Geld als erfolgreiche Fantasy- und Horrorautorin und besitzt eine übernatürliche Fähigkeit, mit der sie eine Menge verrückter Dinge anstellen kann.
Alexandrey Kowalski: Ein Banker mit einer extremen Keimphobie. Er glaubt nicht an das Übernatürliche und versucht immer zu beweisen, dass es erklärbare Ursachen gibt. Er ist ein bisschen hinter Luria her, traut sich aber nicht recht an sie heran. Seine Mutter lebt im Golden Plains.
Gabriel Stefani: Vermieter des Moonbird, verwitwet und Vater zweier Kinder. Die Tochter studiert und der Sohn ist gerade in einer pubertären Phase. Gabriel ist Bauunternehmer und der Einzige, der sich noch an den Bau des "Mystery House" erinnern kann, welches nun als verfallene Ruine der Schandfleck der Nachbarschaft ist.

Beispiel für fertigen Charakter (nach 3 Spielrunden)
 Bei diesem Charakter sind nicht mehr alle Wete ganz original, da er schon 3 Runden hinter sich hat. Die Identitäten sind auf 60%, 40% und 20% gestartet und es sind 2 Failed Marks und  2 Hardened Makrs dazugekommen.


Andere Personen

Andere Orte

Aus dem Tagebuch von Gabriel Stefani (vom Spieler dankenswerterweise zur Verfügung gestellt)

2016-03-30, Mittwoch, Newtonville/WA.
Liebes Tagebuch,
wo soll ich beginnen? Ich bin Gabriel - Gabriel Stefani. 58 Jahre alt, Vater zweier Kinder, Bauunternehmer, Bachelor of Arts der Kunsthistorik und Master of Business Administration
(Columbia University, NY), parteilos... verwitwet. Eine Bandenschießerei, wie die Polizei sagte - sie konnte nichts dafür und starb auf dem Weg ins Krankenhaus, noch bevor sie operiert werden konnte. Die Täter wurden nie gefasst, nach einer erfolglosen Razzia stellte der General Attourney die Ermittlungen ein. Ein nutzloser Gaukler und Schafskopf nach dem anderen an der Spitze dieses Staates. Unsere Steuern verbraten sie gerne, doch bei den wirklich wichtigen Entscheidungen versagen sie vor den Anliegen ihrer Wähler.

Dies ist nun zwei Jahre her, doch... über Monica zu schreiben ist noch immer schwer und hinterlässt mir einen bittersüßen Geschmack auf der Zunge. Ich vermisse ihren Geruch, wenn ich mich - wie früher viel zu spät - in unser altes Bett lege. Es ist, wie wenn wir Walzer tanzten... und als ob ihre anmutige Gestalt mir in nur einer Drehung entglitten wäre. Ich vermisse ihre Hand in der meinen. Wenn unsere Toten in den Himmel kommen - blicken sie auf uns herab? Mir wäre bang in dieser Höhe.

Es ist wahr, was sie sagen: Den wahren Wert eines Menschen erkennst Du erst anhand der Größe des Loches, das sein Fehlen in Dein Leben reißt. Hätte ich sie schützen können, wenn ich sie an jenem Donnerstag beim Einkaufen begleitet hätte, anstatt das Projekt 126 J.-R.-Crowley-Street festzuklopfen? Ich trage seit jenem Tag eine Waffe, aber hätte ich den Schützen erschossen - erschießen können? Mich vor sie geworfen? Ich weiß es nicht.

Mit Monica schwand ein Licht aus der Welt - besonders aus dem Leben der Kinder. Steph, das arme Mädchen, traf die Nachricht mitten ins zweite Semester ihres Medizinstudiums. Es tut gut, diese tapfere Familie zu haben. Als wir ihre Mutter beerdigten, ging mir auf, wie sehr ich über den Beruf meine - unsere - Familie vernachlässigt hatte. Mein Jüngster, Mark, verlor mitten in der Pubertät seinen Anker zuhause. Und ich benötigte gerade die kritischen Wochen, um mich vom Job her weitestgehend freizumachen. Ihm werde ich seine Mutter nicht ersetzen können. Beiden nicht. Doch zumindest ihm will ich fortan ein guter Vater sein, bis er wie seine Schwester seinen Weg im Leben einschlägt.

Ich schreibe dieses Tagebuch jedoch nicht als Trauerbewältigung. Dies wäre reichlich verspätet. Es - Du - sollst zur Rechenschaft dienen. Als Zeugnis. Als Hilfe zur Reflektion. Auch als Selbstbestätigung. Denn zuletzt gab es Wochen, in denen ich zweifelte. An denen ich glaubte, die Welt stehe Kopf.

Neuerdings sehe ich... ich möchte nicht sagen: Gespenster; jedoch seltsame, mir unerklärliche Lichterscheinungen - jedoch nur kurz, für den Bruchteil eines Augenblicks. Eine hell
leuchtende Gestalt von überirdischer Schönheit, mit einer reinen, weisen Ausstrahlung. Neulich glaubte ich, meine Frau schaute mir am Schreibtisch über die Schulter - ich drehte mich um, und da sah ich es erstmals, nur aus den Augenwinkeln. Dann war es weg, und ich blickte ins Licht der untergehenden Sonne. Ein zweites Mal, letzte Woche, erwachte ich nachts und sah die Gestalt neben mir im Bett liegen - nur kurz, dann war es weg und hinterließ das Bett neben mir unberührt. Gestern spürte ich wieder beim Einkaufen das Gefühl, als stehe Monica hinter mir. Diesmal drehte ich mich nicht um, sondern suchte das Tiefkühlregal. Im Spiegel sah ich jedoch nur einen kurzen Lichtreflex. Dies brachte mich dazu, an der Kasse Dich mitzunehmen, dieses Notizbuch.

Ich erwähnte eingangs auch das Projekt 126 Joseph-Robert-Crowley-St., welches wir vor wenigen Wochen nach knapp zwei Jahren Arbeitsdauer fertigstellten - oder, so dachte ich
zumindest. Ein zweiflügeliges Eigentumswohnungsobjekt mit drei Stockwerken, schöner aufrechter Stil mit viel Licht und sparsamen klassischen Zierstücken. Kaum war das letzte Gerüst abgenommen, der letzte Bauarbeiter bezahlt und das letzte Foto zur Wohnungsvermarktung geschossen, so dauerte es keine Woche, dass sich das Objekt in eine abgewohnte und verrottete Ruine verwandelt hatte... dagegen belegt meine Buchführung und Baustellendokumentation den Fortschritt des Projekts eindeutig! Zunächst glaubte ich an einen schlechten Scherz missgünstiger Nachbarn, dann an einen Komplott, eine geschickte Bühnenumbildung wie im Theater. Doch mitnichten! Das Gebäude wirkt wirklich - wirklich alt. Dies ist Fakt. Und mehr als ärgerlich: Als Eigentümer des Grundstücks habe ich eine stattliche Summe in das Projekt investiert. Da der Verkauf der Eigentumswohnungen bald hätte vonstattengehen sollen, beginnt bald die Rückzahlung eines Bankkredits in Höhe von etwa 500.000$. Abgesehen davon, dass ich mir darüber hinaus vom Verkauf einen Gewinn von etwa 1.000.000$ abzüglich Steuern versprochen hatte! Was wäre außerdem ein Bauunternehmer wert, in dessen Besitz ein solcher Schandfleck für die Stadt steht? Mehr noch: Ich habe mit einigen Geschäftspartnern und Nachbarn gesprochen, doch keiner kann sich an den Hausbau über die letzten zwei Jahre erinnern. Man kann sich meine Verblüffung kaum vorstellen. Trotz mehrerer Wochen sorgfältiger Überlegung und Nachforschung: Ich kann mir das unmöglich eingebildet haben! Eine solche Verwandlung ist mehr als außergewöhnlich... mit diesen Begleitumständen geradezu... übernatürlich. Bei aller Faszination und Scheu kann ich diesen Spuk jedoch nicht ungeklärt lassen!

Nun scheint sich herauszustellen, dass mein Erlebnis jüngst nicht die einzige unerklärliche Begebenheit in der Gegend darstellt. So kann es nicht weitergehen! Eine meiner langjährigen Mieterinnen - Luna Rin, Besitzerin eines kleinen Einzelhandels, dem Moonbird, hat für kommenden Freitag zu einem Treffen Gleichgesinnter eingeladen. Wenn ich es einrichten kann, werde ich vorbeischauen.

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