Mittwoch, 6. Februar 2019

200 Posts und über 33.000 Views! Vielen Dank an alle!

Da schreibt man so vor sich hin und realisiert plötzlich, wie weit man eigentlich schon gekommen ist. 200 Artikel habe ich bereits verfasst und ich habe viele treue Leser gesammelt. Vor wenigen Minuten sah ich mir meinen Blog an und plötzlich fiel mein Blick auf eine Zahl: 199. In diesem Moment wurde mir klar, dass Artikel Nummer 200 kein schnöder Spielbericht werden darf. Nein, es muss etwas Großes her, ein Dankeschön an euch alle, die mich seit 2016 auf diesem Weg begleiten.



Die Anfänge

Ich habe mich relativ schnell entschieden, zu diesem Anlass einen kleinen Rückblick zu verfassen, einfach mal zu reflektieren, was ich so gemacht habe und vielleicht auch, wohin die Reise noch gehen soll. Gehen wir also zurück ins Jahr 2016. Damals gab es nicht einen, sondern sogar zwei Blogs, die von mir unter den Namen BlackDragon oder Winterphönix geführt wurden. Das eine war ein RPG-Blog, das andere ein Beautyblog, auf dem ich vor allem Beautyboxen vorgestellt habe. Damals noch im Studium ging das von der Zeit her anfangs auch, aber schon bald stellte ich fest, dass meine Lust, Produkte zu beschreiben und zu bewerten, bald nachließ. Vor allem hat man in diesem Bereich sehr viel Konkurrenz und insgesamt erschien es dann auch nicht mehr so wirklich zu mir zu passen. Also verschwand mein Beautyblog und Black Oracle wurde zu meinem Hauptblog - gedacht, um irgendwann mein eigenes Spiel "Black Oracle" zu promoten und bis dahin Spielberichte und Infos zum System zu liefern.

"Die Idee war gut, aber Lillies Arme waren zu kurz." Eine nette Idee, doch wie ihr beim Umsehen sicherlich selbst merkt, ist dabei eins auf der Strecke geblieben: Die Vorstellung von Black Oracle. Obwohl ich zu jenem Zeitpunkt bereits schon einige Jahre - mit größeren Pausen - daran gearbeitet hatte, war ich mit dem System unzufrieden und die Hintergrundstory ein Chaos geworden. Ich hatte mich verrannt. Dafür gab es aber wenigstens Spielberichte für euch. Da wir eine regelmäßige Gruppe hatten (und noch immer haben), ging das auch ganz gut, nur erreichte ich erst einmal kein sonderlich großes Publikum. Rund 14 Personen verirrten sich auf meine krakeligen Anfänge zu Shadowrun und Cthulhu, wohl hauptsächlich die eigenen Mitspieler und Freunde. Das war natürlich ein wenig niederschmetternd, war ich doch andere Zahlen von meinem Beautyblog gewohnt.

Bis in den Mai dümpelte ich mit Viewzahlen zwischen 10 und 20 pro Beitrag dahin. Ein paar der Berichte landeten auch im Tanelorn-Forum, doch es zog trotzdem kaum mehr Besucher auf meine Seite.

Der Aufschwung

Der Aufschwung stellte sich erst später ein, als ich mich auf rsp-blogs anzeigen ließ - und er kam, als wir als erste deutsche Gruppe Unknown Armies 3 ausgiebig testeten. Eine von unserem SL eigens erdachte Kampagne über die Two Ravens brach an und vervierfachte meine Viewzahlen. Auch eine andere Neuerung fand damals hier auf Black Oracle statt: Wo ich vorher nur irgendwelche selbsterdachte Überschriften genutzt hatte, gab es nun zusätzlich eine Angabe, um welches System es sich handelt. So wie im Tanelorn, damit auch jeder gleich weiß, womit er es zu tun hat. Damals waren meine Artikel jedoch längst nicht so strukturiert wie heute. Zwar gab es hin und wieder die Gliederung in "Charaktere", "Geschichte" und "Fazit", aber dann war auch mal "Das Abenteuer" dazwischen für den Titel des Szenarios und Absätze gingen mal fließend in einander über, mal waren sie durch Absätze getrennt oder es vermischte sich irgendwie. Wenn ich mir das heute ansehe, kann ich nur den Kopf schütteln. Am 25.09. gab es außerdem erste Hinweise auf Black Oracle mit einem Miniartikel über die Götter! Ein absolut nichtssagender Beitrag, wenn ich heute darauf zurückblicke. So zusammenhanglos, ohne Bezug zur Welt und zum System. Naja, jedenfalls sprangen die Viewzahlen in die Höhe, Two Ravens war ein voller Erfolg.

Experimente und Erfolge

Doch wo ich schon meinte, die Kampagne sei mega erfolgreich, so ahnte ich nicht, was noch auf mich zukommen würde. In einem Experiment stellte ich ein System vor, welches erst kurz davor auf den Markt gekommen war: Ten Candles! Mit Ten Candles - Ein Erfahrungsbericht brachte ich keinen meiner regulären Spielberichte heraus und erlebte einen massiven Erfolg. Die "Was ist ...?"-Reihe war geboren. Mit der Zeit schraubte sich der Bericht auf beinahe 600 Views hoch und schon zur Zeit seiner Veröffentlichung übertraf er alles, was ich bisher gewohnt war. Euphorisch stellte ich also fleißig Neues vor, beispielsweise Kingdom Death: MonsterGeh nicht in den WinterwaldThrough the Breach oder Kagematsu. So verliefen die ersten Monate des Jahres 2017 sehr erfolgreich, wenngleich ich aufgrund des Studiums nur wenige Berichte herausbrachte.

Neue Strukturen

Was Ende 2016 und Anfang 2017 völlig unterging war die geregelte Struktur der Berichte. Oft fehlte die Strukturierung und nur das Fazit war als solches erkennbar. Doch mit dem Erfolg kam auch die Erkenntnis, dass nun alles professioneller und besser werden müsste. So führte ich endgültig die Struktur ein, die ich bis heute beibehalten habe: Große, gut abgehobene Überschriften, Charakterbeschreibungen, ein Fazit und der Titel umfasst nun immer System und Szenarioname. Und weil es immer nett ist, auch mal neue Dinge auszuprobieren, nahm ich von da an hin und wieder an der Blog-O-Quest teil.

Die Mitte des Jahres nahm dann eine weitere, längere Kampagne ein, welche sich mit Cthulhu Kreuzrittern befasste. Diese haben wir leider nie zu Ende geführt, mittlerweile sind wir aber wohl zu sehr raus, um sie noch einmal aufzunehmen. Eines Tages war einfach irgendwie die Luft weg, der SL hatte sich zu viel vorgenommen und es zog sich einfach zu sehr.

Angefacht vom Feuer durch Kingdom Death, ein Miniaturenspiel, wollte ich dann auch das Malen lernen. Die ursprüngliche Idee war, bis zum Release des Spiels gut genug zu werden, um meine Figuren selbst zu bemalen. Guess what didn't happen... Aber zumindest erfreute sich Ein Drache lernt malen großer Beliebtheit, was mich doch sehr wunderte, immerhin geht es hier ja eigentlich um RPGs. Und ja, ich werde auch wieder weitermachen und diese eingeschlafene Serie fortsetzen, allerdings unter neuem Namen, da ich mittlerweile ja nicht mehr BlackDragon heiße.

Neuanfänge und Kingdom Death

Im Oktober 2017 kam dann die Kreuzritter-Runde zum Erliegen und auch unsere RPG-Runden blieben vorerst aus. Der Grund war Kingdom Death: Monster, kurz KDM. Es war endlich angekommen und der SL und ich waren versessen darauf, es auszuprobieren. Und ich muss sagen, dass es sich wirklich gelohnt hat. Wir hatten wunderbare Runden damit und es half unserem SL ganz gut über eine Zeit der Leit-Unlust hinweg. Ich habe diese Zeit außerdem noch genutzt, um einige der alten, völlig unstrukturierten und schlecht geschriebenen Berichte auf Vordermann zu bringen. Als Auftakt zur AnRUFung 2017 ließ ich beispielsweise Club der Witwen neu aufleben. Viele meiner Stammleser hatten den Bericht nie angesehen, weil er damals, zu Anfang, noch nicht auf rsp-blogs veröffentlicht worden war, das kam ja alles erst später. So erlebten auch Abwärts und Ultima Ratio einen neuen Aufschwung.

AnRUFung

Meine erste mehrtägige RPG-Con war schon ein eindrucksvolles Erlebnis. Ich denke noch heute mit Freude an all die netten Leute zurück, die ich dort kennenlernen durfte. Von der Location dagegen war ich nicht sonderlich angetan. Trotz allem: Dieses Jahr kehre ich tatsächlich zurück! Aber dazu später. Gerne hätte ich damals über die absolut unbeschreibliche Society of Dreamers Runde geschrieben, doch irgendwie fehlte dann die Zeit und die Erinnerung verblasste. Viktor, der russische Künstler, wird jedoch immer bei mir bleiben, genau wie die Freundin, welche durch die Forschungen der Gruppe schließlich in einem dramatischen Finale ums Leben kam. Und auch, wenn ich diese Erfahrungen niemals mit euch teilen kann, findet ihr zumindest einen Bericht zu einer alten Fassung von Tangaroa. Gerne hätte ich letztes Jahr die verbesserte, neue Version gespielt, doch da hatte ich bereits meinen Referendariatsplatz und damit absolut keine Zeit oder Möglichkeit, die RUF zu besuchen.

Das verschwundene Jahr

An 2018 habe ich kaum Erinnerungen, so scheint mir. Nach dem Staatsexamen war ich krank, dann kam das Ref, dann wurde ich wieder krank. Das sind so die großen Themen, die mich hauptsächlich durchs Jahr getragen haben. Im Blog stellte sich Apathie ein: KDM-Berichte und Verbesserungen alter Berichte, aber nichts Neues. Erst im September startete unser SL dann wieder mit RPGs und legte mit Within You Without You und 12 Apostel gleich zwei Kracher auf den Tisch. Dass ihr mir das gedankt habt, habe ich deutlich gesehen, denn die eher stagnierenden bis fallenden Leserzahlen schossen schlagartig wieder nach oben. Ich denke, das hat mir auch geholfen, mich von der aktuell nagenden Arbeitslosigkeit abzulenken und neue Kraft zu tanken. Und es gibt mir Kraft für neue Projekte und vor allem für das, wofür dieser Blog eigentlich gedacht war: Black Oracle.

Was ist jetzt mit Black Oracle?

Während ich es hier auf dem Blog sträflich vernachlässigt habe, hat sich hinter den Kulissen unendlich viel getan. Aus dem ursprünglichen GURPS Mittelalter-Fantasy-Werk wurde durch einige massive Überarbeitungen ein auf ORE basierender Asia-Fantasy-Horror. Die Regeln stehen jetzt nahezu vollständig und die Welt hat sich vollkommen verändert. In nächster Zeit werde ich euch endlich mal mehr darüber verraten und für ein paar Leute wird es - das verrate ich euch jetzt schonmal - auf der AnRUFung 2019 die Möglichkeit geben, selbst eine Testrunde mitzuspielen. Ich freue mich sehr darauf, euch dort wiederzusehen und ich bin auch sehr gespannt, wie ihr das Spiel findet.

Black Oracle heißt übrigens mittlerweile auch nicht mehr Black Oracle. Mit der letzten Entschlackung der Timeline, Spezies, anderem Chaos und dem neuen Fokus auf die asiatische Welt wurde die Suche nach einem neuen Titel nötig. Der Name Black Oracle war mir zu unaussagekräftig geworden und bezog sich außerdem auf eine Figur, einen mächtigen NSC, welcher eng mit der einstigen Hintergrundgeschichte der Welt verwoben war. Auch das hat sich nun geändert, sodass endlich etwas Neues hermusste, ein Titel, unter dem ich das Spiel herausbringen kann. Ein Titel, der zeigt, was drin ist: Asien, Dualität, Spiritualität. Ich habe etliche Namen und Wörter kombiniert und versucht ins Japanische zu übersetzen, doch nichts war wirklich zufriedenstellend. Und dann stolperte ich über Inyo. Dieses Prinzip wird heute eher mit dem Kampfsport in Verbindung gebracht und man findet nicht viel darüber, doch es handelt sich um das japanische Äquivalent zu Yin und Yang. Das Inyo-Symbol zeigt außerdem einen weißen Sichelmond vor einer roten, aufgehenden Sonne - die perfekte Symbolik für die Götter der Welt! Vielleicht wird sich auch der Name meines Blogs entsprechend ändern, doch für den Moment lasse ich ihn noch so, wie er ist.

Zeitgleich mit all diesen Entscheidungen und Veränderungen ist etwas passiert, was euch vielleicht auch aufgefallen ist: Aus Winterphönix und BlackDragon wurde Yozora. Auch hierzu gibt es selbstverständlich eine kleine Geschichte. Wie erwähnt war das Schwarze Orakel eine Figur, die ich aus Urzeiten des Weltenbaus mit mir herumschleppte. Als eine Art Vertreter der Götter auf der Welt hatte das Orakel seherische Fähigkeiten und mehr, durfte aber nicht in die Geschicke der Welt eingreifen. Irgendwann kamen aber andere, gottähnliche, mächtige Wesenheiten dazu und dabei war auch Yozora, eine Art Tengu Karasu und Lehrer der edlen Schwertkünste. Doch wie gesagt, ich hatte die Welt mittlerweile zu sehr vollgestopft und sie quoll über mit verschiedensten Spezies und Kreaturen, die alle nicht mehr zusammenpassten. Dann kam der Tag, an dem Yozora und seinesgleichen ebenfalls eine neue Funktion erhielten und das Orakel seine Rolle als Sterblicher endgültig verlor. Das Orakel und Yozora wurden zu einer Figur, die aber längst nicht mehr den gewaltigen Stellenwert innehat, wie es einst der Fall war. Nach einer großen Katastrophe wurde Yozora ausgesendet, um die Welt vor einer Wiederholung dieses Ereignisses zu bewahren. Doch Yozora ist kein allmächtiger Seher mehr, der seit Urzeiten auf seinem einsamen Berg lebt und das Schicksal der Welt in den Händen hält. Yozora ist ein Beobachter und Schreiber. Yozora ist die Person, die den Leser in die Welt von Inyo führen wird, wenn er das Regelwerk aufschlägt. Deshalb bin ich von jetzt an Yozora - hier und im Tanelorn-Forum.

Vielen Dank und ein erfolgreiches Jahr

Ich denke, jetzt ist erstmal genug geschrieben. Der Beitrag ist länger geworden, als ich dachte und ich will ihn heute noch veröffentlichen. Daher bedanke ich mich an dieser Stelle bei euch allen und freue mich auf viele weitere Spiele und Berichte.

2 Kommentare:

  1. Herzlichen Glückwunsch und weiter so! Danke für die tolle Zusammenfassung und die tollen Lesestunden mit den geposteten Berichten.
    Gruß
    Würfelheld

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    1. Ich danke zurück! Ohne euch fleißige Leser würde es schließlich nur halb so viel Spaß machen.

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