Ansonsten setze ich dann hiermit meine Rewrite-Serie fort. Erneut handelt es sich um einen Cthulhu Oneshot, dieses Mal aus Cthulhu Now. Das Szenario heißt Abwärts. Die Idee des Szenarios ist, es möglichst in Echtzeit zu spielen. Besonders gut wird es, wenn man es auf engstem Raum spielt, wobei da nicht immer die Möglichkeit dazu ist.
Charaktere
Tony Legardo: Er ist seit Kurzem Wachmann in dem Hochhaus, in dem das Szenario stattfindet.Geoffrey Turner: Er war bis vor kurzem noch Buchhalter bei der im Hochhaus ansässigen Firma GenCorp. Nachdem er versehentlich Unterlagen über einen Geheimtransport gelesen hat, wurde er fristlos von Gordon Kramer entlassen und sinnt nun auf Rache.
Miss Girauld: Eine Anwältin, die im Namen eines Investors einen Millionendeal mit Gordon Kramer abschließen soll. Das Geld hat sie bar dabei, da darauf bestanden wurde.
Nancy Cunningham: Sie und ihr Verlobter, Pete Wilder, möchten unbedingt ein Kind, allerdings ist Pete unfruchtbar. Daher ließ Nancy bei Dr. Reed, einem Arzt in besagtem Hochhaus, eine künstliche Befruchtung durchführen und ist nun hochschwanger.
Sam Kramer: Die 10jährige Tochter von Gordon Kramer. Sie hat eine imaginäre Freundin, vielleicht auch, weil sich ihre Mutter im Sanatorium befindet. Sie will ihren Vater besuchen, weil sie einen sehr guten Aufsatz geschrieben hat, den sie ihm zeigen möchte.
Die Geschichte
Es ist Freitagabend im Jahr 2007, die meisten Leute, die im Hochhaus arbeiten, begeben sich allmählich auf den Weg in den Feierabend. Nur 5 Personen hetzen sich noch einmal in den Fahrstuhl, um weit nach oben zu fahren. Nancy hat ihr Portemonnaie in der Klinik vergessen, die Anwältin will zu Gordon, um in 20 Minuten einen Termin mit ihm wahrzunehmen, Sam will zu ihrem Vater, Geoffrey will ebenfalls zu Gordon, um Rache zu nehmen und Tony soll nachschauen, ob es sich bei dem ausgelösten Feueralarm mal wieder nur um einen Fehlalarm handelt. Da es sich schon häufiger um Fehler gehandelt hat, fährt er trotz des möglichen Brandfalls mit dem Fahrstuhl.
Alle wollen in den Bereich über dem 34. Stock, es ist also eine längere Fahrt mit dem alten Fahrstuhl. Sam redet mit ihrer imaginären Freundin Luzi, während der Rest nur gelangweilt herumsteht und darauf wartet, endlich anzukommen. Der Aufzug ist mit Ausnahme des Fußbodens komplett verspiegelt, im Hintergrund düdelt leise die Fahrstuhlmusik und die fünf Personen schweigen. Es passiert also zunächst nicht sehr viel. Dann flackert plötzlich das Licht und der Fahrstuhl bleibt stehen. Sam bekommt natürlich Angst und die Anwältin gerät ins Schwitzen - ihr Deal könnte platzen, wenn sie nicht rechtzeitig da ist, was ihrer angestrebten Beförderung im Weg stehen könnte! Und natürlich hat ihr Handy gerade jetzt keinen Empfang.
Gelassen hantiert der Wachmann an irgendwas und der Fahrstuhl setzt sich wieder in Bewegung. Alle sind erleichtert, jedoch nur kurz. Zack - das Licht ist aus und knarrend bleibt der Fahrstuhl erneut stehen. Flackernd springt die Notbeleuchtung an. Nun macht sich doch etwas Panik breit, aber noch bleibt die Gruppe größtenteils ruhig. Nancy, noch völlig unbedarft, schreibt Pete eine SMS, dass sie im Fahrstuhl feststeckt und Girauld versucht verzweifelt, irgendjemanden zu erreichen. Tony hat ein Walkie-Talkie, mit dem er seinen älteren Kollegen Darwin anfunkt, um ihm die Situation mitzuteilen. Dann bemerken die Insassen plötzlich einen leichten Brandgeruch. Darwin ruft die Feuerwehr und eilt über die Treppe nach oben, um den Fahrstuhl mittels Seilwinde hochzuziehen. Dies wird allerdings noch etwas dauern.
Während sie warten, ertönt plötzlich ein lautes Knarren und Quietschen, das die Gruppe doch arg verunsichert. Es folgt ein lauter Knall, gefolgt von einem abrupten Absacken des Fahrstuhls, bei dem alle übereinander fallen. Geoffrey fällt unglücklich auf Nancys Bauch, woraufhin diese furchtbare Schmerzen bekommt und sich am Boden krümmt. Der Mann weicht schuldbewusst und panisch in eine Ecke zurück, wird ziemlich apathisch und beginnt sogar, sich eine Kippe zur Beruhigung anzuzünden, woraufhin die Anwältin ihn ordentlich maßregelt. "Ich verklage Sie wegen Körperverletzung! Hier ist eine Schwangere im Aufzug! Sind Sie denn von Sinnen?"
Hoffnungsvoll versucht der Wachmann, die Türen des Fahrstuhls aufzuschieben, schafft es sogar ein paar Zentimeter - und sieht leider nur eine Wand. Kein Ausgang in Sicht, Hoffnungslosigkeit macht sich breit. Immer mal wieder fällt das Licht aus und die Personen sitzen komplett im Dunkeln, nur das Licht von Tonys Taschenlampe und Giraulds Handy bleiben ihnen. Kurz meldet sich Darwin keuchend, er ist irgendwo bei den 20. Stockwerken. Das Warten hat kein Ende. Der Notrufknopf wird gedrückt und sofort erklingt eine grässliche Sirene, die noch mehr an den Nerven der Passagiere zehrt. Rasch durchtrennt Tony den Draht, um das Geräusch abzuschalten, dann ist erneut ein lautes Krachen zu hören und der Lift sackt weiter ab. Wieder stürzt Nancy schwer und dieses Mal ist es mit der Aufregung zu viel: Die Wehen setzen ein! Schreiend liegt sie in einer Ecke, während nun beide Männer völlig überfordert anfangen zu rauchen. Da die Anwältin darüber aber tierisch zetert, machen sie die Kippen jedoch schnell wieder aus. Dann klingelt ein Handy, es ist Nancys. Völlig besorgt ruft Pete an: "Nancy, Schatz, alles in Ordnung?" Weinend berichtete sie ihm von ihrer misslichen Lage und der Mann, der eigentlich beruflich in einer anderen Stadt ist, wird ganz aufgeregt. "Ich komme sofort, halt durch!" Ihre Versuche, ihn zu beruhigen, scheitern, nun muss sie auch noch fürchten, dass Pete in der Panik einen Autounfall baut. Und dann, mitten im Gespräch, ist der Akku leer.
So hat es keinen Sinn! Tony sucht die Decke nach der Ausstiegsluke ab, findet allerdings nichts und reißt nun den Teppich heraus, doch eine Bodenklappe gibt es auch nicht. Zum Glück, denkt sich Nancy, die diverse Horrorszenarien im Kopf hat. Von irgendwoher hört man grausige Schreie, die sich anhören, als würden Menschen abgestochen werden. "Da ist bestimmt ein Amokläufer!" "Dann sind wir hier im Fahrstuhl am sichersten!" Was nun?
Eine weitere Suche befördert einen Notfallkasten zutage, in dem sich auch eine Axt befindet. Das Licht springt immer wieder an und aus. Dann meldet sich Darwin wieder. Er sei nun im 34. Stock, also fast da und überall seien Rauch, Feuer und zerstörte Einrichtung. "Mein Gott, was ist hier nur passiert? Oh, da ist jemand. Aber... was macht der da?" "Das ist der Amokläufer, gehen Sie nicht da hin!", schreit Nancy noch, doch der Wachmann ignoriert sie. Die Funkverbindung bleibt erhalten. Und so hören die fünf Personen noch die letzten Momente im Leben von Darwin mit. "Hey, kann ich Ihnen helfen? Was machen Sie da? ... Was zur Hölle? Was ist - AAAAAHHHHHH!" Mit einem lauten Schrei reißt die Verbindung ab. Die Eingeschlossenen sind völlig schockiert. Fast schon ist es Gewissheit: Es ist jemand da draußen, der Leute abschlachtet. Angst macht sich breit, aber auch die Gewissheit, dass man derzeit im Fahrstuhl vielleicht am Sichersten ist. Wären da nicht die Wehen von Nancy und ihre Panikattacke. Kreischend stürzt sie zur Aufzugtür, hämmert dagegen und kratzt daran, schreit immer wieder, dass sie hier raus will. Nur mit Mühe kann die Anwältin sie beruhigen.
Nach endlosen Versuchen, die teilweise in Stürzen enden, schaffen es Tony und Sam, die Spiegelverkleidung von der Decke abzuschlagen. Ein Scherbenregen ergießt sich über die Fahrstuhlinsassen, doch glücklicherweise wird niemand verletzt. Rasch werden die Scherben im Teppich zusammengerollt. Tony und Geoffrey wollen eine Räuberleiter bilden, um die Dachluke zu öffnen, als ein schwerer Schlag die Kabine erschüttert. Quietschend sackt sie ab, das Licht fällt aus und nun hängt der Lift in einer leichten Schräglage. Irgendetwas tropft vom Kabinendach in die Kabine hinein. Im Licht von Tonys Taschenlampe wird schnell klar: Es handelt sich um Blut. "Gott, er wirft die Leichen hier runter", jammert Nancy. Die Luke wird trotz der Gefahr geöffnet und sofort fällt dem Wachmann ein blutiger Arm entgegen. Die Anwältin übergibt sich in ihre Handtasche, Geoffrey auf Tonys Hosenbein. Dann ist Tony oben auf dem Kabinendach. Mit dem Seil aus dem Notfallkoffer zieht er zunächst Sam hoch! Trotz aller Widrigkeiten bleibt das Kind gefasst beim Anblick des zerschmetterten Toten. Zertrümmerte Gliedmaßen, Knochen ragen aus dem Körper, überall ist Blut. Dann plötzlich hallt eine kehlige Stimme durch den finsteren Aufzugschacht: "MEIN!" Woher kam das? Beobachtet der Mörder sie? Und wieder: "MEINS!" Irgendetwas streift Sams Bein, doch da liegt nur die Hand des toten Wachmanns. Die kann es wohl kaum gewesen sein! Doch dann, als gerade beide die Leiche betrachten, bewegt sich der Kiefer des Toten und aus der halb aufgerissenen Kehle dringen die furchtbar verzerrten Worte: "Gib mir meins..."
Als der Zombie - denn das muss es ja wohl sein - versucht, wieder nach Sam zu greifen, befördert Tony ihn schnurstracks in den tiefen Schacht, 34 Stockwerke nach unten. Zurück bleibt das Walkie-Talkie des Toten. Kurz bleibt ein Moment zum Verschnaufen, da ertönt auch aus eben diesem Gerät eine krächzende Stimme. "Meins!" Schwupp folgt das Teil seinem Besitzer. Jetzt wird es langsam unheimlich. Erlaubt sich hier jemand einen schlechten Scherz? Ist der Mörder ein Hacker? Kurz darauf ertönt die unheimliche Stimme aus der Gegensprechanlage des Aufzuges. Aber hatte Tony nicht vorhin die Verbindung zur Batterie gekappt? Genervt will Geoffrey das Teil ganz herausziehen, doch sobald er das Gerät berührt, das ohnehin schon halb aus seiner Verankerung gelöst wurde, wird sein Blick leer und er beginnt wie wild in Richtung der anderen zu grabschen, die sich noch im Fahrstuhl befinden. "Meins! Meins!", kreischt er immer wieder, seine Hand bleibt jedoch an der Elektronik, sodass er den anderen nicht gefährlich werden kann. Mit einem gekonnten Tritt löst Miss Girauld diese Verbindung und augenblicklich wird Geoffrey wieder normal. Er glaubt, nur einen Stromstoß bekommen zu haben und hat keine Erinnerung an das merkwürdige Verhalten.
Und wieder geht der nervtötende Alarm los. Genervt greift Tony zu einem weiteren Inhaltsstück des Koffers: Einem Feuerlöscher. Mit diesem rückt er der Sprechanlage zu Leibe und siehe da, sie geht endlich aus. Die Anwältin versucht ein letztes Mal, jemanden anzurufen, doch auch aus ihrem Handy klingt nur die bekannte Stimme. Nach und nach klettern alle außer Nancy aufs Kabinendach und überlegen, ob sie versuchen sollen, an den wenigen Drahtseilen, die den Aufzug noch halten, nach oben zu klettern oder ob man sich lieber abseilen sollte, um eine Tür unterhalb des Fahrstuhls zu öffnen.
Noch während man am Diskutieren ist, öffnet sich auf einmal die Tür vom 34. Stock, die sich einige Meter über dem Lift befindet. Eine Person im Vollkörperschutzanzug schaut in den Schacht. "Hallo? Nancy?" Es ist Pete! Er ist ein wenig panisch, da er Nancy nicht sehen kann. Der kommt es kurz merkwürdig vor, dass ihr Verlobter so schnell hier sein kann - vor allem in so einem hohen Stockwerk, wo er doch eigentlich in einer ganz anderen Stadt sein sollte. Aber sie liegt in den Wehen und will einfach nur hier raus. Ihre Bedenken teilt sie zwar den anderen mit, doch als die nachfragen, reagiert Pete ausweichend und beharrt darauf, seine Verlobte dringend sehen zu wollen. Er habe ein Rettungsseil, wolle sie aber zuerst in Sicherheit bringen. Es gehe schließlich um sein Kind. Doch dann spitzt sich die Situation drastisch zu. Sam fragt Pete, wie es ihrem Vater, Gordon Kramer ginge. Bei der Erwähnung dieses Namens verändert sich etwas in Geoffreys Gesicht. Gerade als Pete dem Mädchen versichert, Gordon ginge es gut, packt Geoffrey es und hält ihm eine Pistole an den Kopf. "Hier wird niemand hochgezogen! Holen Sie mir sofort Mr. Kramer!" Zunächst druckst Pete noch herum und die anderen versuchen, Geoffrey die Waffe zu entwenden, doch es klappt nicht. Pete verschwindet, doch der Kampf auf dem Fahrstuhldach geht weiter. Tony stürzt sich auf den Bewaffneten, doch dieser kann ihm ausweichen und der Wachmann stürzt mit einem Schrei in die Tiefe. Girauld kommt dem hysterischen Geiselnehmer zu nahe und wird dafür ins Bein geschossen. Und unten im Fahrstuhl liegt Nancy und bekommt das Grauen mit, ohne etwas unternehmen zu können.
Tony baumelt derweil unter dem Lift an dem Seil, dass er sich glücklicherweise zuvor umgebunden hatte, um den Auf- oder Abstieg zu beginnen. Er schwenkt sich einige Male hin und her, bis er tatsächlich die nächste Tür erreicht, die er mit Mühe aufhebeln kann. Ihn erwartet ein verwüsteter Gang, Steckdosen sprühen Blitze, das Licht flackert und im Treppenhaus unter ihm wütet ein heftiger Brand. Es bleibt nur der Weg nach oben, wo er auch einen Feuerlöscher findet. Seltsamerweise steht eine der Sicherheitstüren, die sonst zu dem geschlossenen Bereich, der GenCorp gehört, offen. Zunächst ignoriert Tony diese Option, doch da auch von oben Flammen kommen und alle anderen Türen verschlossen sind, sprintet er durch diese Tür, die hinter ihm krachend zuschlägt. Nur knapp entgeht er so der Zerschmetterung seiner Knochen.
Währenddessen kehrt Pete zurück, er konnte Gordon nicht finden, behauptet er. An dieser Stelle tut die Anwältin so, als stelle sie sich auf Geoffreys Seite. Geschickt erklärt sie, man solle einfach Petes Anweisungen folgen. Danach würde die Anwältin gerne den Deal mit Gordon abschließen und anschließend könne Geoffrey ihn gerne erschießen. So hätte jeder etwas von der Situation. Dass Geoffrey den Geschäftsmann für seine Entlassung und das anschließende Entgleisen seines Lebens verantwortlich macht, hat dieser ihr mittlerweile nämlich erzählt. Daneben steht Sam, die mit anhören muss, wie man über das Leben ihres Vaters verhandelt. Doch irgendwie schüttelt sie das Grauen ab. Letztendlich willigt Geoffrey ein, zuerst Nancy hochzulassen. Doch es kommt, wie es kommen muss: Sowie Nancy oben ist, schließt sich die Fahrstuhltür und lässt die drei Verbliebenen im Dunkeln zurück.
Nancy sieht sich derweil einem ähnlichen Chaos wie Tony gegenüber, aber auch drei Männern in Schutzanzügen. Der ganze Stress wird ihr zuviel. In dem Moment, bevor sie bewusstlos wird, sieht sie noch, wie Pete, ihr geliebter Pete, ihr ein Tuch aufs Gesicht drücken will.
Tony beobachtet derweil, wie Nancy auf eine Trage gelegt und weggetragen wird. Kurz darauf klettern die anderen aus der Tür der Etage. Irgendwie haben sie es geschafft, die Tür doch zu öffnen. Möglichst leise sehen sie sich um und finden in einem Nebenraum den wimmernden Dr. Reed. Auf dem Weg zu ihm springt ihnen ein Schnurtelefon entgegen und klappert in dem Versuch auf dem Boden herum, die Menschen zu erreichen. Reed steht völlig neben sich, auf Fragen, was hier los sei, meint er nur: "Wir haben es in der Wüste gefunden! Wir haben erst zu spät gemerkt, dass es alles Elektrische kontrolliert!" Dann verweist er auf einen Aktenstapel, aus dem hervorgeht, dass GenCorp eine seltsame Lebensform gefunden und hergebracht hat und dass sie Genexperimente mit dieser durchgeführt haben. Der Höhepunkt davon war, einer Frau - Nancy - eine mit dem Gengut der Kreatur befruchtete Eizelle einzupflanzen. Nach der Geburt sollte die Frau entsorgt werden, da sie nach Petes Meinung ein Sicherheitsrisiko darstelle. "Seine Schwachstelle ist der Tank", mehr bekommt man aus dem Arzt nicht heraus. Geoffrey will einfach nur weg, also versucht er, zu einer elektrischen Tür zu kommen, doch sobald er diese berührt, verliert er erneut die Kontrolle über sich und wird von der Tür mehrfach gegen die Wand geschmettert, bis er benommen liegen bleibt.
Alle Türen sind zu und auf dem Stockwerk gibt es keine Fenster, durch die man entkommen könnte. Die restliche Gruppe folgt also leise den Männern im Schutzanzug, nur um festzustellen, dass diese von Kabeln, die aus der Decke hervorgebrochen sind, außer Gefecht gesetzt wurden - besser gesagt, sie werden von ihnen kontrolliert wie Marionetten. Der Wachmann setzt die Männer rasch mit dem Feuerlöscher außer Gefecht. Die Trage steht kurz vor einer Tür zum Labor und als Tony erfährt, dass das Kind von der Kreatur dort ist, zögert er nicht lange. Er will nur noch hier weg! Egal zu welchem Preis! Nancy, die gerade wieder zu Bewusstsein kommt, wird von ihm in den Raum geschoben.
Das Labor ist ebenfalls völlig verwüstet, einige tote Wachleute liegen herum und in der Mitte steht ein halb zerstörter Tank, gefüllt mit Flüssigkeit, in der eine embryoähnliche Kreatur schwimmt. Sie ist so groß wie ein Kleinkind mit überdimensioniertem Kopf, aus ihrem Bachnabel ragt etwas, das sich mit Steckdosen und anderen elektrischen Geräten verbunden hat und um den Tank schlingen sich einige Kabel, die ein paar undichte Stellen vor dem Auslaufen hindern. Das Wesen im Tank öffnet die Augen und starrt Nancy an. "Mein! Ja, gib mir meins!" Kabel winden sich auf sie zu. Nun stürmt Girauld herein. Tony hat sich einen spitzen Gegenstand genommen und rennt auf den Tank zu, er will die "Nabelschnur" der Kreatur durchtrennen und Girauld legt einen Schalter um, um das Wasser aus dem Tank abzulassen. Kabel schlagen wild um sich, doch die Männer sind zu schnell und geschickt. Das Wasser strömt aus dem Tank und die Kreatur bleibt machtlos, vielleicht sogar sterbend, zurück.
Sowie die Kontrolle des Wesens über die Elektronik endet, springen endlich die Deckensprenkler an. Ohne weiter nachzudenken flüchtet die Gruppe. Auch die bewusstlose und am Rande des Wahnsinns stehende Nancy wird aus dem Gebäude geschafft. Einige Stockwerke tiefer trifft man endlich auf Feuerwehrleute und Nancy wird mit einem Krankenwagen fortgebracht. Sie erwacht ohne Erinnerungen in einem seltsamen Raum, der ganz gewiss kein normaler Krankenhausraum ist. Was dann mit ihr geschieht, bleibt im Dunkeln. Sie wird nie wieder gesehen. Die Anwältin fasst sich ein Herz und nimmt Sam bei sich auf, da ihr Vater im Feuer ums Leben gekommen ist, ebenso wie Geoffrey, den man bei der Flucht zurückgelassen hat. "Der hat ne Geisel genommen! Ein Kind!" Die Kreatur ist besiegt und vielleicht, vielleicht können die Überlebenden wieder in ein normales Leben zurückkehren. Wer weiß...
Fazit
Sobald zu Beginn beschrieben wurde, dass wir alle in einen Aufzug steigen, war klar, dass wir stecken bleiben. Anfangs habe ich befürchtet, dass irgendetwas aus den Spiegeln im Fahrstuhl kommt oder dass wir Dinge in den Spiegeln sehen. Was stattdessen kam, war aber auch ziemlich unheimlich. Ein echter Amoklauf wäre sicherlich auch schon spannend genug gewesen, wenn die Charaktere dem Mörder irgendwie hätten entkommen müssen und durch Gebäude schleichen. Das Wesen, das Elektronik kontrolliert, war aber ebenfalls extrem spannend und natürlich wesentlich cthuloider als ein Amokläufer. Diese Kontrolle von Menschen erinnerte mich allerdings zu sehr an eine Zombieapokalypse, was ich ein wenig abgedroschen fand. Insgesamt war es trotzdem ein ziemlich spannender Gegner.
Die langsam zunehmende Angst im Fahrstuhl war ziemlich genial, die Spannungskurve stieg gut an. Auch gut gewählt waren die verschiedenen unerwarteten Elemente und die Verstrickung der persönlichen Schicksale - vor allem der Höhepunkt mit der Geiselnahme war fantastisch.
Die Auflösung hat man zwar irgendwie geahnt, aber das war nicht schlimm. Es hat Spaß gemacht, übertrifft jedoch das Witwenszenario dabei nicht. Ein kleiner moderner Horror und Spaß für alle Klaustrophobiker!
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