Sonntag, 10. September 2017

Blog-O-Quest #24: Charaktere

Diesen Monat bin ich mal wieder etwas früher dran mit den Quest-Fragen und freue mich auch schon ziemlich auf deren Beantwortung. Es geht um Charaktere, egal ob nun die eigenen oder NSC.


1. Nach welchen Gesichtspunkten und aufgrund welcher Inspirationen baust du deine Charaktere?

Früher habe ich mich häufig an Charakteren aus Büchern oder Serien bedient, die mir gut gefallen haben und diese ein wenig umgemodelt. Mittlerweile bekomme ich meist beim Durchblättern der Skills, Vor- und Nachteile ein Bild von dem, was ich bauen möchte, das sich dann ziemlich schnell in eine sehr konkrete Vorstellung verwandelt. Je mehr ich auf das Spielsystem gehypt bin, desto mehr Herzblut lege ich dann auch in den Charakter und freue mich dann noch mehr, wenn ich ihn schließlich spielen kann.


2. Was fällt dir am leichtesten bzw. am schwersten beim Charakterbau und warum?
Ich glaube, am schwersten fällt mir das Feintuning der Werte. Da schiebe ich oft Sachen hin und her, wenn ich fertig mit dem groben Bau bin. Auch schwierig ist es, wenn man nicht genug Punkte hat, um sein Konzept voll auszubauen. Das betrifft meist nicht die Skills, sondern eher Vor- und Nachteile. Da fehlt dann gerne mal ein Punkt, den man noch für diese eine Sache bräuchte, die den Charakter perfekt machen würde...


3. Recycelst du gelegentlich Charaktere, die du in einer früheren Runde schon einmal gespielt hast, für neue Runden und warum oder warum nicht?
Nein, bisher habe ich noch keine Charaktere recycelt. Das liegt vor allem daran, dass sie meist nicht in das neue System passen. Mein liebster Shadowrun Gunner passt halt nicht in Cthulhu und häufig passt auch die Welt nicht unbedingt zu den Charakterzügen und Denkweisen. Selbstverständlich habe ich so ein paar Grundzüge an Charakteren, die immer mal wieder auftreten, aber das ist nicht absichtlich von mir so gebaut, sondern passiert eher unterbewusst.


4. Wie stehst du zum Charaktertod? Darf dein Charakter sterben bzw. unter welchen Umständen?
Selbstverständlich darf mein Charakter sterben! Es wäre natürlich schön, wenn es nicht durf einen blöden Unfall passiert, wie beispielsweise eine verkackte Kletternprobe, aber ich vermute, selbst darüber würde ich später Witze machen. An sich ist es ok, in Kämpfen draufzugehen, aber epische, ungewöhnliche Situationen sind natürlich noch besser. Oder wie bei unserem Charakter Lorentz, der ein Kind festhalten wollte, das sich wie ein Wolf benahm. Er setzte wissentlich seinen Helm nicht auf, immerhin war es nur ein Kind. Es wollte ihn in den Arm beißen. Der Meister würfelte allerdings einen harten Kopftreffer und Lorentz wurde beinahe die Kehle herausgerissen von dem Kind. Das war schon sehr cool! Er überlebte mit 1 LP.


5. Was bedeutet Charakterentwicklung für dich?
Charakterentwicklung ist für mich zwar auch das Steigern von Werten, aber das passiert eher nebenbei und bildet nur grob die Erlbenisse des Charakters ab. So wie bei meiner Marie, die sich anfangs beim Verstecken immer total blöd anstellte (steckte halb in einem Heuhaufen oder türmte ein paar wenige Knochen vor sich auf) und nun schließlich ziemlich gut darin geworden ist. Aber eigentlich ist Charakterentwicklung vor allem, wie sich das Denken und Handeln des Charakters über die Zeit hinweg verändert. Wie zum Beispiel mein anfangs völlig sozial unbeholfener Samurai durch seine Ehe langsam aus sich herauskommt oder wenn mein mürrischer Shadowrunner beschließt, die Führung über sein Team zu übernehmen, weil es sonst niemand kann. Es gab da schon einige schöne Geschichten, aber die klappen meist auch nur, wenn ich den Charakter richtig liebe. Natürlich gibt es auch sonst Veränderungen, aber die sind dann oft nicht so stark bzw. erlebe ich nicht so intensiv.


Bonusfrage: Der coolste Charakter, den ich je gebaut und gespielt habe, war Ghost, ein mürrischer und verschlossener Shadowrun Elf Adept. Er durfte leider nur ein paar wenige Runden existieren, weil sich die Gruppe dann aufgelöst hat, aber ich liebe ihn noch immer. Ich war so in dem Charakter drin, dass ich nach jeder Runde einen Tagebucheintrag bzw. das Nachspiel aus seiner Sicht beschrieben und dem SL geschickt hab. Ich habe Stunden damit verbracht, mir auszumalen, wie sich die Welt für ihn nun weiterentwickelt. Zuerst hasste er die Leute, mit denen er diesen Run durchführen sollte, aber mit der Zeit erkannte er zwei von ihnen als halbwegs klug und nützlich, während der andere einfach nur gut aussah, aber dumm wie Toast war. Und so beschloss der eigentliche Einzelgänger, dass nur er selbst zur Rolle des Anführers taugte, obwohl er es gar nicht sein wollte. Nach dem katastrophal verlaufenen Run stürzte er dann in Depressionen. Leider haben wir danach aufgehört. Seine Entwicklung wäre sonst sicher noch sehr interessant geworden. Ich glaube, ich habe noch nie einen Charakter gespielt, in den ich so viel Herzblut gesteckt habe und ich warte noch immer auf die Chance, ihn in irgendeinem anderen System erneut spielen zu können, da wir SR vermutlich nicht so schnell wieder anrühren werden.

3 Kommentare:

  1. Oh ja, das Bedürfnis, Tagebucheinträge bzw. Spielberichte für die Charaktere zu schreiben, die mir am Herzen liegen, kenne ich nur allzu gut. Je mehr mir ein Charakter ans Herz gewachsen ist, um so dringender. :)

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    1. Wohl wahr. Habe ich ab und nan mal gemacht. ISt dann später immer wiede rmal lustig reinzulesen.

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    2. Aus genau dem Grund habe ich ja meinen ganzen Blog eben solchen Berichten gewidmet. Da findet man sie einfach leichter an einem Ort. Und wenn es dann zufällig für andere Leute auch noch interessant ist und die auch gerne mal reinschauen, um so besser. :D

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