Dienstag, 10. Oktober 2017

Cthulhu: Das Heer der Verfluchten - Wiedersehen mit Buji Beg

Dieses Mal gibt es tatsächlich wieder nur einen Bericht. Da wir viel zu bequatschen hatten und später arg unkonzentriert wurden, war die Runde nicht ganz so lang wie sonst, der Bericht ist also nicht ganz so lang wie die ersten ungeteilten. Heute ging es auch endlich wieder nach Zawra und ich muss sagen, es wurde richtig aufregend!



Die Gruppe ist umringt von merkwürdigsten, unheimlichen Kreaturen. Lorentz ergreift panisch die Flucht und Andreas und Otto folgen ihm. Die Frauen schaffen es jedoch nicht, sich aus dem Kreis der Monstren zu retten und stehen nun verängstigt da. Ihnen kommt der Gedanke, dass ein Älteres Zeichen sie beschützen könnte, doch sie haben keine Zeit, eines anzufertigen. Otto, nun weit genug von den Angreifern entfernt, will sich durchs Träumen in einen Drachen verwandeln. Es scheint zunächst auch zu funktionieren: Seine Haut wird ledrig und steif, er bekommt ein Maul und Klauen. Andreas bemerkt jedoch auch, dass der Geschichtenerzähler zu schrumpfen beginnt, während ihm noch Flügel wachsen, die allerdings keine Lederhaut zwischen ihren Fingern haben. Er packt den mittlerweile faustgroßen Otto und steckt sich das fauchende Etwas in die Tasche. Marie versucht derweil erfolglos, eine Barriere aus Wind zu erträumen, die sie schützt, doch es klappt nicht. Madeleine erschafft dann glücklicherweise eine durchsichtige Eierschale, welche die Kreaturen jedoch nur kurz abhalten wird. Nicht lang genug, um das Zeichen zu malen. Und dann dreht sich die Zeit wieder zurück.

Der aufgeregte Bote bringt der Gruppe ein Schreiben und warnt sie, sie sollten verschwinden. Sie stünden unter Anklage, mit dem Feind kooperiert zu haben. Angeblich soll Buji Beg ihre Namen erkannt und sie genau beschrieben haben. Otto bedankt sich und nimmt die anderen dann zur Seite. Statt zu fliehen will man hingehen und "die Wahrheit" erzählen: Dass der Gelehrte ihnen im Traum erschienen sei und vermutlich ein Dämon sei oder ein Hexer. Damit die potentiellen Feinde jedoch die wichtigen Schriften nicht in die Hände bekommen, teilen die drei Männer sie unter sich auf und wollen sie verstecken. Madeleine will zwar helfen, doch die anderen sind streng dagegen. "Du erzählst schließlich auch jedem, dass du die Mütter anbetest!" Marie soll aufpassen, dass sie nicht wegläuft, dann gehen die Männer los, jeder in eine andere Richtung. Madeleine versucht zwar, in ein Haus gegenüber zu gehen, doch Marie hält sie davon ab, bis die Männer zurückkehren. Lorentz kehrt als Letzter zurück. Er hat zunächst die Schriftrollen verbrannt und dann ein wenig im Kitab al Hasalik gestöbert. Dies fand er, obwohl er wenig davon versteht, recht wichtig und wollte es zunächst im Badehaus verstecken, wo allerdings zu viel los war, da das Gebäude gerade gereinigt und ausgebessert wurde.

Man macht sich also auf den Weg zum Palast und schnappt dabei etliche Gerüchte auf: Konstantinopel sei gefallen und die Heerführer seien sich uneins darüber, wer sich um welche Regierungsgeschäfte kümmern solle. Zu allem Überfluss gab es ein Ultimatum von Seiten Kerbogas, nach denen man drei Tage habe, sich zu ergeben.

Plötzlich eilt ein weiterer Bote auf die Gruppe zu und händigt ihnen eine Einladung in den Palast aus. Man dürfe mit Buji Beg sprechen. Lorentz vermutet sogleich eine Falle und Madeleine will gar nicht erst hingehen, doch Otto überzeugt sie, dass es ihre beste Möglichkeit ist. Also geht man weiter und wird problemlos in den Palastbereich eingelassen. Hier riecht es kaum nach Geprüften und eine Wache führt die Gruppe in ein Nebenhaus.

Man befindet sich wieder in der Situation, kurz bevor Andreas an der Spieluhr gedreht hat. Dieses Mal lässt er es bleiben. Dafür kommen drei Frauen auf die Gruppe zu: Ein Mädchen, eine Frau mittleren Alters und eine Greisin. Madeleine fällt auf die Knie und preist die Mütter augenblicklich. Die anderen sind eher zurückhaltend, hören sich jedoch an, was die Frauen zu sagen haben. Diese fragen die einzelnen Personen der Gruppe, was deren größter Wunsch sei. Madeleine schießt sofort los: "Euch zu dienen!" "Das kannst du tun, indem du den anderen hilfst", antwortet eine der Mütter. Marie und Otto wollen ganz klar aus Zawra entkommen. Dann wenden sie sich an Lorentz und Andreas. Andreas hadert mit sich, Lorentz überlegt etwas, dann meint er: "Ich will Gott näher sein." Andreas dagegen lügt, er sei wunschlos glücklich und weigert sich, einen Wunsch zu äußern. "Nun gut." Dann klatschen die Mütter synchron in die Hände.

In dem Raum findet die Grupp neben den Wachen zwei Mönche, die Schriften sortieren und hinter Gittern einen angeketteten Buji Beg. Auch Bischof Berengar ist anwesend. Als Buji Beg die Gruppe sieht, wirkt er erfreut und grüßt, doch Otto weist ihn harsch zurück und nennt ihn einen Traumdämon. Der Gelehrte ist sichtlich verwirrt. Berengar hat nur wenig Zeit zum Verweilen. Er erklärt nur, Buji Beg solle bald hingerichtet werden, da er ketzerische Schriften besitzt, dann muss er zu einer Konferenz mit den Heerführern. Während dieser Unterhaltung nutzt Madeleine die Ablenkung und steckt ein paar Schriftrollen ein, die ihr interessant erscheinen.

Nachdem Berengar gegangen ist, beginnt Otto auf hochgestochenem Arabisch zu sprechen, damit die Mönche der Unterhaltung nicht folgen können. Er erklärt, er habe diese Sicherheitsvorkehrungen treffen müssen, um das eigene Gesicht zu wahren. Im Gespräch erfährt man, dass unsere Erinnerungen an Zawra abweichen: Er meint, die Gruppe habe ihn vor der Stadtwache gerettet, an den Vorfall mit dem Rätsel kann er sich dagegen nicht erinnern. Die anderen setzen ihm ein wenig zu und überzeugen ihn davon, dass Zawra Auswirkungen auf die Realität hat. Daraufhin bricht er völlig aufgelöst in Tränen auf: "Nein, das darf nicht sein! Das rote Auge darf nicht hier erscheinen!" Auf Nachfrage rückt er mit der Sprache heraus: Das Rote Auge ist ein Komet, dessen Erscheinen mit großem Unheil gleichgesetzt wird.

Die Gruppe findet sich vor dem Palast wieder, auch Buji Beg ist bei ihnen. In einiger Entfernung stehen jene Wächter, die Marie bereits in einer früheren Vision gesehen hat: Teils Maschine, Teils Holzkonstrukt und teils Mensch. Beim Anblick der menschlichen Körperteile, die an die Kolosse angebracht sind, wird Marie übel und sie muss sich übergeben. Als sie sich etwas beruhigt hat, achtet sie nur noch darauf, die Dinger nicht anzusehen, als man vor diese tritt, um sich den 3+3 Rätseln zu stellen.

Was ist größer als Gott
und bösartiger als die Dschinn?
Die Armen haben es!
Die Glücklichen brauchen es!
Und wenn du es isst, stirbst du!

Dieses ist schnell gelöst, es ist natürlich das Nichts. Beim zweiten Rätsel bekommt die Gruppe jedoch arge Probleme. Es ist sehr lang und durch die Verwirrung bekommen nicht alle ihren Teil richtig mit. Wieder fehlen wichtige Passagen, die zur Lösung hätten beitragen können.

Man kann es nicht sehen, kann's nicht aufstöbern,
kann es nicht fressen und kann's nicht hören,
es liegt hinter den Sternen und unterm Gestein,
rieselt in alle Höhlen hinein,
kommt zuerst und folgt auch zuletzt,
löscht alles Leben, bis keiner mehr schwätzt.

All ihre Antworten sind falsch und am Ende wendet man sich an Buji Beg. Der meint: "Ah, ihr wart so dicht an der Lösung! Aber ich helfe doch gerne."

Buji Beg erzählt weinend über Manesh, denjenigen, der jenen Platz baute, an dem Abdul al Hazret getötet wurde. Dieser Platz habe eine besondere Bedeutung. Aber was besonders wichtig ist, ist, dass die Gruppe ein Älteres Zeichen lernt, um sich zu schützen.

Der Buji Beg der Traumwelt nennt die Antwort: Dunkelheit. Sogleich tritt der nächste Torwächter hervor und stellt das nächste Rätsel:

Ein einziges Mal nur bedürfen wir seiner,
doch selber entlohnt hat ihn noch keiner.

Kurz wird überlegt, doch die Antwort scheint recht klar zu sein: Der Tod. Darauf folgt das nächste Rätsel.

Ich bin vom Feuer selbst geboren
und doch ins Dunkel tief gebannt.
Vernichtung ist mir zugeschworen,
ich weiche ohne Widerstand.
Man reißt von meinem Sitz mich nieder,
vertilgend die verhasste Spur.
Es ist umsonst. - Oh glaub es nur,
denn mit dem Feuer komm ich wieder.

Dank eines neuen, ausgeklügelteren Systems des Zuteilens bekommt die Gruppe dieses Mal das Rätsel fast vollständig mit, nur der Satz mit dem Niederreißen fehlt zur Hälfte. Zuerst denkt man an Lava, doch diese Antwort ist falsch. Asche hält man selbst nicht für richtig, da man es mit Vernichtung und den Flammen selbst in Verbindung bringt. Schließlich versucht man es mit Rauch, was sich als richtig erweist. Der vorletzte Torwächter stellt sein Rätsel.

Je länger es bereits dauert,
umso kürzer wird es.

Dies ist wiederum sehr einfach: Das Leben ist die Antwort. Und so kommt man tatsächlich beim letzten Rätsel an, welches noch einmal eine interessante Herausforderung ist.

Ich bin listig, ruchlos und voll Macht
und am Ende herrsche ich in voller Pracht!

Die Gruppe rätselt. Das hört sich nach dem Wesir an, der ja am Ende des Tages, also in der Nacht herrscht und dem eher negative Attribute zugeschrieben werden. Tatsächlich entpuppt sich die Antwort als falsch. Der Sultan, so denkt man, kann nicht gemeint sein, er wird ja als gütig beschrieben. So denkt man erst einmal an Tiere wie Schlangen oder Löwen, doch auch hiermit hat man keinen Erfolg. Lorentz ist schließlich mutig und antwortet doch Der Sultan, während Marie nur hofft, dass dies nicht als Beleidigung aufgefasst wird. Die Antwort ist jedoch richtig, die Torwächter treten zur Seite und die Tore des Palastes öffnen sich. Bei einem kurzen Gespräch, bevor man eintritt, stellt die Gruppe fest, dass Buji Beg sich nicht an die Namen seiner Familie erinnert, welche in Antiochia kürzlich umgekommen sind.


Unter Tränen nennt Buji Beg den Namen der Kreatur, vor der es sich zu schützen gilt: Gro'oth der Vollstrecker, Überbringer der Lieder des Untergangs. Kurz fragt Lorentz den völlig am Boden zerstörten Mann, wie seine Tochter hieß, doch bevor er antworten kann, erklärt Otto, Buji Beg müsse konvertieren, damit man sein Leben retten könne. Das trifft ihn sehr hart und er bricht in Tränen aus, kann erst einmal gar nichts sagen. Schließlich wird er aber überredet und Otto lässt sich Weihwasser bringen und tauft ihn auf den Namen Benedict.

Dann ist die Besuchszeit um und man bittet um ein Gespräch mit dem Patriarchen. Da es bereits spät ist, ist dieser natürlich nicht mehr zu sprechen und so sucht man sich ein Haus zum Ruhen. Madeleine offenbart die gestohlenen Schriften. Aus einer davon geht hervor, dass Tantalos wohl umherzog, Sünder tötete und ihre Herzen verzehrte, weshalb man ihm den Namen Sündenfresser gab.

Zum Abend gehen Andreas und Lorentz Ratten jagen, während Madeleine loszieht und nach einer einsamen, leidenden Person sucht. Sie findet dabei ein Kind, welches ganz alleine ist... Die beiden Männer kehren mit sieben Ratten zurück, Madeleine mit mehreren großen Rationen gegrilltem Fleisches. Otto hat derweil eine weitere Schrift studiert und herausgefunden, dass die Geprüften zu Ghulen werden und dass nur eine Waffe, welche von Charon, Nagob, Anubias, oder wie sonst der Unterweltherrscher noch genannt wird, selbst geschmiedet wurde, diesen auch verletzten kann - sprich: Wir brauchen die Klinge von Sankt Babylas.

Als die Gruppe sich am nächsten Morgen auf den Weg zur Zitadelle macht, gehen weitere Gerüchte um. Einige Leute wurden getötet, weil sie versucht haben, Antiochia zu verlassen, um sich dem Ultimatum des Belagerers Kerboga zu fügen: Sich ergeben, konvertieren und dann für den Heerführer kämpfen. Auch scheint Bohemund die Alleinherrschaft über Antiochia haben zu wollen, was die anderen Heerführer nicht gutheißen. Ebenfalls beunruhigend sind jedoch Berichte über eine rote Sternschnuppe, die am Nachthimmel zu sehen war...

Am Palast angekommen wird die Gruppe jedoch nicht durchgelassen. Man erfährt lediglich, dass Buji Beg in den Palast geholt wurde, um dort Schriften zu übersetzen. Da allerdings eine wichtige militärische Besprechung stattfindet, hat aktuell sonst niemand Zugang. Auch der Bischof war in dieser Nacht dort, statt in der Kirche, in der Otto probeweise übernachtet hat. Eine veränderte Persönlichkeit konnte er dabei aber weder an sich, noch an den anderen feststellen, welche dort genächtigt haben. Es scheint also nicht an der Kirche selbst zu liegen.

Da man an dieser Stelle nicht weiterkommt, beschließt die Gruppe, die Schriften, die man versteckt hat, zu studieren. Und so machen sich alle auf, ihre Verstecke wiederzufinden. Otto und Lorentz kommen gut klar, Andreas allerdings findet seines nicht wieder und zieht dabei die Aufmerksamkeit der Hungrigen auf sich, die glauben, er habe Essen versteckt...

Fazit

Aufgrund allgemeiner Unkonzentriertheit haben wir leider früher Schluss gemacht. Trotzdem haben wir gut was erreicht, abgesehen davon, dass wir Buji Beg fast in den Wahnsinn getrieben haben. Vor allem in Zawra wurden wir einfach mit der größten Hürde konfrontiert, die wir bisher stets erfolgreich gemieden haben. Mit dem Lösen der Rätsel wird es nun richtig ernst und eine neue Geschichtenerzählerrunde steht an. Ob wir über den Palast aus Zawra entkommen können, steht allerdings noch in den Sternen. Da die Mütter uns jedoch auf genau diesen Wunsch hin dorthin gebracht haben, wird es wohl so sein.

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