Donnerstag, 29. Juni 2017

Geh nicht in den Winterwald: Ein Licht zwischen den Bäumen

Zum Austesten haben wir eine Runde Geh nicht in den Winterwald gespielt. Das Szenario heißt "Ein Licht zwischen den Bäumen" und ist im Regelwerk zu finden. Unsere Charaktere waren die Geschwister Joshua, Cecile und Elisabeth Miller. (Infos zum System gibts unter diesem Link)

Eines nachts fällt ein leuchtender Stein vom Himmel und taucht den Winterwald in eines taghelles, blaues Licht. Als die Neuen in der Siedlung werden die Millers losgeschickt, um das Phänomen zu untersuchen.
Joshua und Elisabeth schreiten mutig voran, während Cecile ängstlich ist und lieber umkehren möchte. Zunächst reden ihr die Geschwister noch gut zu. Als sie jedoch tiefer in den kalten Winterwald vordringen, hören sie plötzlich ein merkwürdiges Geräusch. Es klingt fast wie ein Tier, aber auch irgendwie anders, schneller, fester und ungleichmäßiger. Als es näherkommt, fürchtet Cecile, es könne eine Wildschweinrotte sein und flüchtet auf einen Baum. Die anderen beiden tun es ihr gleich und kurz darauf hastet ein Marder an ihnen vorbei. Doch der kann wohl kaum dieses laute Trampeln und Knacken ausgelöst haben. Es folgt ein Fuchs und dann rennen etliche Kleintiere und Rehe an ihnen vorbei, weg vom Licht und auch viele eigentlich tagaktive Vögel umschwirren die Geschwister. Cecile fällt vor Schreck vom Baum und wird von den fliehenden Tieren überrannt. Joshua kommt ihr zu Hilfe und Elisabeth klettert langsam vom Baum, als die Tierwelle verebbt ist. Ceciles Kleidung ist etwas zerrissen und sie will nun immer dringender zurück. Ihre Geschwister überzeugen sie jedoch, dass sie als gläubige Christen nicht vor diesem Werk Satans fliehen dürfen.

Als sie weitergehen, sieht Elisabeth irgendwann ein Fackellicht im Wald und kurz wird überlegt, ob es sich um die Falle einer Hexe oder eher um einen Verirrten handelt. Joshua beschließt, dass sie hingehen sollten und ruft der Person, die die Fackel hält zu. Das Licht bewegt sich etwas auf sie zu, dann hört Elisabeth jedoch, wie sich von links noch jemand nähert. Joshua reißt sein Messer hoch, als eine erschreckende Gestalt vor ihnen auftaucht: Ein Mann, in Felle und Federn gekleidet, ein indianischer Medizinmann. Auch der Mann mit der Fackel sieht ähnlich aus. Verstehen können sich die beiden Gruppen allerdings nicht. Der eine Indianer versucht lediglich, Joshua zu beschwichtigen, damit der sein drohend erhobenes Messer sinken lässt, was er schließlich auch tut. Dann deutet der Siedler fragend auf das Licht. Der Medizinmann hebt die Hände in einer preisenden Geste. Elisabeth, die sich endlich von ihrem ersten Schreck erholt hat, deutet auf sich und ihre Geschwister, dann auf das Licht und macht dann mit den Fingern eine Geh-Geste. Daraufhin nickt der Medizinmann und die Indianer gehen vor zum Licht, die Geschwister folgen. Joshua grummelt ständig vor sich hin, dass er diesen Wilden nicht traut.

Schließlich gelangen sie an den Rand eines Kraters, in dessen Mitte ein blau leuchtender Stein liegt. Sein Licht ist mittlerweile schwächer geworden. Die Indianer gehen zu dem Stein, verbeugen sich und setzen sich in Meditation daneben, während die Geschwister erstmal nur beobachten. Dann regnet es plötzlich Tannenzweige und Nadeln und die Indianer springen auf und deuten auf die Dunkelheit des Waldrandes. Dort stehen mit glühenden Augen riesige Gestalten, die aus Holz zu bestehen scheinen und Geweihe tragen. Die Waldgeister reißen Bäume aus, werfen mit Ästen und greifen nach den Menschen. In blinder Panik rennen die Geschwister los, stolpernd und immer wieder den Wurfwaffen ausweichend, während die Riesen polternd hinter ihnen herlaufen. Dann wird Cecile schwer getroffen, sie geht zu Boden und ihr Bein steht in einem unnatürlichen Winkel ab. Sie kann nicht mehr aufstehen und da Elisabeth panisch weiterrennt, obwohl Joshua sie zurückruft, kann auch der Bruder wenig helfen. Cecile findet glücklicherweise einen Fuchsbau, in den sie hineinkriecht. Er ist leider zu klein und eng für Joshua, sodass dieser beschließt, die heraneilende Bestie abzulenken. Gewandt weicht er etlichen der Angriffe aus und lockt das Wesen immer weiter fort. Er rennt Richtung Waldrand, zurück zum Dorf.

Cecile harrt aus, bis es leise geworden ist, dann versucht sie, aus dem Bau herauszukriechen, spürt dabei aber, wie sich ihr Knochen durch ihre Haut bohrt und sich im Boden verfängt. Rückwärts kriecht sie wieder hinein und aus einem anderen Eingang wieder heraus, wo sie die Nacht ausharrt. Eines der Wesen ist kurz in ihrer Nähe, doch da sie keine Geräusche verursacht, scheint es sie nicht zu bemerken. Ihre flüchtende Schwester wird derweil von einer Baumkrone getroffen und geht bewusstlos zu Boden. Joshua, der anfangs recht gut ausweichen konnte, sieht bei seinem Sprint nun bereits die Lichter des Dorfes, als ihn doch etwas schwer am Schädel trifft und er mit dem Kopf gegen einen spitzen, hervorstehenden Ast knallt und sich dabei aufspießt. Stunden später kommt Elisabeth wieder zu sich, kriecht langsam voran, übersieht dann aber eine Bärenfalle, in die sie kopfüber hineinstürzt. Cecile, von ihren Schmerzen verwirrt, fand den Weg nicht mehr aus dem Wald heraus. Die Dorfbewohner erzählten sich später, das Licht habe die Geschwister in den Wahnsinn getrieben. Joshua und Elisabeth hätten ihre Schwester ermordet und sich dann in den Selbstmord gestürzt.

Fazit

Mich selbst hat die Geschichte nicht so gefangen, sie war recht eintönig und wenig unheimlich, die anderen beiden Spieler waren jedoch begeistert. Insgesamt war die Atmosphäre jedoch sehr gut und schaurig. Wir hatten eine ziemlich gut gewählte Musik im Hintergrund laufen, es dunkel gemacht und nur ein paar Kerzen aufgestellt. Die Stimmung war so hervorragend, dass wir beschlossen haben, direkt eine weitere Runde nachzuschieben.

Für diese Runde haben wir 70 Minuten gebraucht.

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