Montag, 11. März 2019

[Cthulhu/Lamentations] Scenic Dunnsmouth - Teil 5

An sich handelt es sich um dieselbe Spielrunde wie von Teil 4, allerdings wäre der Bericht deutlich zu lang geworden, also habe ich ihn aufgeteilt. Es geht also darum, dass sich die vier Abenteurer wiederfinden, ehe sie sich in der Zeit verlieren...

Die Charaktere (anwesend)

Peter Bonland: 49 Jahre, Besitzer des Bonland Occultics. Ein Buchhändler und Liebhaber des Okkulten.

Lynn Martins: 27 Jahre, erste Tochter einer deutschen, in die Oberschicht aufstrebenden Familie. Unangepasst und vorlaut, wurde daher in ein Archiv abgeschoben.

Issac Catwell: 41 Jahre alt, rationaler Privatdetektiv, Kettenraucher und starker Trinker mit chronischem Husten und schlechter Gesundheit.

Hazel Fox: 20 Jahre, verträumte Künstlerin mit Bewunderern aus allen Schichten. Malt eher unheimliche Kunst.


Die Charaktere (nicht anwesend)

Frederic Bell: 35 Jahre, ehemaliger Polizist. Aufgrund zu geringer Aufstiegschancen jetzt Leibwächter für den Club.

Basil Hammilton: 30 Jahre, Privatdetektiv. Gutaussehender Frauenheld, der halbwegs rational ist, aber ungewöhnliche Fälle liebt.

Wade Chapman: 36 Jahre, Farmer. Hat bis vor einigen Monaten eine Plantage in einer Kolonie beaufsichtigt und denkt, Teehandel ist die Zukunft.


Die Geschichte

"Vater?", fragt Peter und sein Gegenüber murmelt: "Ich?" Dann erlischt Peters Kerze und Dunkelheit umfängt ihn und Hazel. Von der anderen Person, die sich eben noch vor Peter befand und ihn angeschaut hat, fehlt jede Spur. Trotzdem kriecht er so schnell er kann vorwärts, in der Hoffnung, sie einzuholen. Der Weg scheint jedoch endlos zu sein und an einigen Stellen wirkt es so, als wolle das Erdreich über ihnen nachgeben und sie in sich begraben.

Lynn und Isaac sitzen frösteln und triefend nass in einem kleinen Ruderboot, als sie im Nebel zwei Gestalten erkennen. Eine schwimmt panisch im Kreis, die andere hält sich an einem Baum fest, der aus dem tiefen Wasser ragt. In Gedanken an die Diskussion um Zeitparadoxe beschließt Lynn, dass sie dort besser nicht hinfahren sollten. Am Ende verschwinden sie nur oder es kommt zu einer Katastrophe. Sie rudern also in eine andere Richtung weiter und finden irgendwann tatsächlich halbwegs trockenen Grund. Nach einigen Metern schält sich das bekannte Mausoleum aus schwarzem Marmor aus dem dichten Nebel, allerdings steht dieses Mal keine Statue davor.

Peter kommt schließlich am Ende des Ganges an. Vor ihm liegt ein Kupferstich in Form eines Gesichts mit spiegelverkehrter Schrift. "Ich weiß, wo wir sind!", erklärt er freudig und drückt gegen das Gesicht. Hazel hört nur etwas quietschen, da sie nicht an ihm vorbeisehen kann.

Lynn und Isaac betreten das Mausoleum. Da sie nicht dabei waren, als die Gruppe sich hier vor den Kultisten verbergen musste, warten sie auch erst einmal ab, als sie ein seltsames Kratzen und Schaben hinter einem der Kupfergesichter hören. Und dann erfüllt sie das blanke Grauen, als ein Insektenwesen daraus hervorkriecht, welches ein Kindergesicht mit Insektenaugen und Babyhände als Vorderbeine besitzt. Vollkommen entsetzt erstarren die beiden Menschen kurz, dann wirft Lynn eine Flasche nach der Kreatur, welche sich daraufhin in ihren Gang zurückzieht. Als es in einem anderen Gang kratzt, machen sie sich zum Angriff bereit, doch dieses Mal sind es ihre nassen und dreckverschmierten Gefährten, von denen sie sich vor einiger Zeit getrennt hatten.

Jetzt, wo sie sich endlich im Trockenen befinden, erzählen Peter und Hazel von ihren Erlebnissen in der Krypta und Lynn und Isaac erwähnen das seltsame Insektenbaby. Die anderen beiden vermuten, dass diese Wesen wohl auch die waren, die damals versucht hatten, durch die Gesichter auszubrechen und den kindlichen Handabdruck hinterlassen haben. Es scheint außerdem, als lauerten noch weitere dieser Wesen in den Wänden, aber man hört sie nun fortkriechen. Aus Furcht? Aber wovor?

Jetzt, wo sie sich in Ruhe umsehen können, dringen die Reisenden tiefer in das Mausoleum ein und finden vor der Tür, die beim letzten Mal unter Wasser stand, eine Pegasus-Statue, auf der ein Sensenmann reitet. Die Statue ist voller Kerben, 144 um genau zu sein. Die Augen sind außerdem mit Bronze-Dinaren versehen.

Die Tür nach unten besitzt kein Schloss, dafür aber eine mehrseitige Einbuchtung, in die Peters "Würfel" perfekt passen würde. Die Frage ist nur, welche Seiten hineingepresst werden müssen. Da die Münzen aus Bronze bestehen, nimmt man die Seiten mit AES, außerdem zweimal die 2 und ein Dreieck und Fünfeck, dann wird der Würfel nach rechts gedreht. Die Tür öffnet sich und die Gruppe durchschreitet einen langen Gang, der dem restlichen Mausoleum ähnelt. Die Gesichter stammen jedoch aus jüngerer Zeit und dann kommt man plötzlich an eine neue Tür mit demselben Schließmechanismus. Hier steht auch die Statue, nur dieses Mal ohne Kerben und Münzen. Peter beschließt, die Situation, die sie vorher vorgefunden hatten, nachzustellen, indem er 144 Kerben in die Statue schlägt. Nur leider hat niemand die Bronze-Dinare mitgenommen. Laut seiner Theorie müssten sie diese noch irgendwo finden und dann hierher zurückkehren. Möglicherweise sind sie nämlich gerade in der Zeit zurückgereist.

Neugierig untersucht man in dieser anderen Zeit den Geheimgang, welcher aber nun mit Sand gefüllt ist, sodass man ihn leider nicht beschreiten kann. Etwas enttäuscht begibt sich die Truppe nach draußen und sieht sich ein wenig um. Irgendwo mitten im Moor findet sie einen abgesteckten Bereich von 50x50 Schritt. Es scheint sich um eine archäologische Ausgrabungsstätte zu handeln, allerdings ist niemand zu sehen. Hazel vermutet, dass es sich hier um den Ort handeln könnte, den Peter und sie zuvor entdeckt hatten. Der Ort, an dem sie die Pfeilspitze entdeckt haben. Leider hat niemand Lust, die Gegend umzugraben. Man nimmt allerdings einige Schaufeln mit, nur für den Notfall, dann geht man weiter. Doch kaum hat der Nebel die Stelle hinter ihnen wieder völlig umfangen, erklingen die Geräusche von Ausgrabungsarbeiten. Man geht zurück, doch niemand ist dort. Vielleicht, so vermutet Peter, befindet man sich außerhalb der Zeit. Ein unheimlicher Gedanke.

Lynn entdeckt derweil, dass ihre Zigarren wieder da sind und zündet sich eine an. Der Rauch formt merkwürdige, geometrische Formen, welche Isaac als die chemischen Zeichen für Gold, Silber und Bronze identifiziert. Und dann wird es richtig unheimlich, als plötzlich die eigenen Stimmen erklingen, nur dass sie rückwärts sprechen und Dinge sagen, die man vor einiger Zeit gesagt hat. Isaac glaubt daraufhin, verrückt zu sein. Er sieht sich in einer Opiumhöhle liegen und erklärt, die anderen drei seien nur Illusionen, die er sich selbst vorgaukele. Zwar argumentieren die anderen dagegen, doch da er mehrfach das Gefühl durchlebt, die Droge zu sich zu nehmen, glaubt er ihnen nicht.

Und dann liegt jeder plötzlich in einem Sarg, alleine, und muss zuhören, wie nach und nach Sand über sich aufgeschaufelt wird. Kein Klopfen und Rufen bringt etwas, man wird lebendig begraben. Der Deckel lässt sich nicht öffnen, es gibt keine Klingel und auch keine andere Möglichkeit, zu entkommen. Panik macht sich in jedem der Eingesperrten breit. Und dann setzt auch noch ein merkwürdiges, leises Säuseln ein. Mancher versucht, die Worte nachzusprechen, sie rückwärts zu sprechen oder die Symbole zu zeichnen, welche auf dem Papier standen, welches sie in der Kirche gefunden hatten.

Dann ist der Schreckensmoment vorbei und jeder befindet sich in einem engen Gang, umgeben von Erde, vor sich ein kupfernes Gesicht. Nach und nach schälen sie sich aus den Erdlöchern und befinden sich wieder im Mausoleum. Und sie tragen Kutten, der "Würfel" ist verschwunden. Sofort wird spekuliert, was gerade passiert ist. "War das eine Meditationsübung?" "Um uns das Hirn rausfließen zu lassen?!" Eine Vorbereitungsübung oder Initiation als ihr Dasein von Kultisten? Vor allem, da sie nun alle etwas blasser wirken als zuvor. Man sieht sich im Mausoleum um und findet dort, wo die Pegasus-Statue stand, einen unbearbeiteten Marmorblock. Anscheinend ist man weit in der Zeit zurückgesprungen.

Draußen beginnt die Prozession. Man hört den seltsamen Singsang von Mönchen und das Klingeln einer Glocke. Von überall aus der Gegend strömen weitere Kuttenträger herbei und reihen sich ein in den Gang um die Kirche. Auch die Gruppe wirft sich ihre Kapuzen über und gesellt sich dazu. Die zwei Laternenträger sind ebenfalls wieder dabei, als man drei Runden dreht. Plötzlich erklingt ein Geräusch aus dem Mausoleum und zwei Leute gehen hin um nachzusehen. Als sie die Tür nicht öffnen können, kommen noch zwei weitere dazu, ebenso wie Hazel und Peter, die die Geschichte möglichst originalgetreu wiederholen wollen. Peter fragt allerdings "Was ist los?", woraufhin einer der Kultisten einen skeptischen Blick unter seine Kapuze wirft. Peter schafft es jedoch unbeteiligt dreinzuschauen, sodass man ihn in Ruhe lässt. Beim Weggehen versucht allerdings ein anderer, Hazel anzurempeln, doch die weicht geschickt aus und folgt den anderen zurück. Peter bleibt einen Moment stehen und wartet auf die Rückkehr der Kuttenträger. Als diese merkwürdigerweise nicht eintritt, reiht auch er sich wieder ein.

Nach dieser Aufregung, bei der sie durchaus hätten auffliegen können, wird endlich die Kirchentür geöffnet und die ganze Meute strömt hinein. In der Kirche ist es dunkel, vor dem großen Fenster sind Planen gespannt, sodass man nicht von draußen hineinsehen kann. Oder ist da vielleicht ein kleiner Spalt offen?

Fazit


Um nun zum x-ten Mal das Wort Zeit zu schreiben: Es besteht eigentlich kein Zweifel mehr, dass wir durch die Zeit springen. Dank des merkwürdigen Artefaktes und der richtigen Tür scheint dies auch willentlich machbar zu sein, allerdings haben wir die Regeln noch nicht herausfinden können. Und der pöse, pöse SL hat uns unser neues Spielzeug am Ende ja auch wieder weggenommen.

Außerdem scheint die Zeitreise nicht zu 100 Prozent genau zu verlaufen, immerhin sind Dinge nicht ganz so eingetreten, wie wir sie erlebt haben. Vielleicht trügen uns auch einfach unsere Erinnerungen, wer weiß? Möglicherweise sind wir sogar Kultisten und wissen es nur nicht mehr.

Was auch immer es ist, ich kann verraten, dass es beim nächsten Mal noch viel schlimmer wird.

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