Donnerstag, 23. August 2018

Cthulhu: Der Maschinenkönig (Teil 1)

Ein besonders schönes Cthulhu-Szenario ist Der Maschinenkönig. Hierbei handelt es sich um eine Kurzkampagne mit Gaslight- und Traumlande-Setting. Es spielt in den 1890ern und beinhaltet Steampunk Elemente. Wir haben Der Maschinenkönig in 3 Runden durchgespielt und ich muss sagen, es gehört zu einem meiner liebsten Szenarien. Da es sich bei diesem Bericht mal wieder um eine Neuauflage eines meiner alten Berichte handelt, könnt ihr selbstverständlich auch den alten Bericht bei mir nachlesen.



Die Charaktere

Iris Fandrick: Eine Gerichtsmedizinerin aus einer Medizinerfamilie.

William Flemming: Ein Lehrer und Mitglied des New Science Club.

Geoffrey Wattkins: Journalist und Mitglied des New Science Club. Sein und Iris Vater sind Geschäftspartner und Iris versorgt ihn hin und wieder mit Informationen.

Maximilian Crooks: Ein leicht fanatischer Maschinenentwickler und ebenfalls Mitglied des New Science Club.


Die Geschichte

Schon seit vielen Tagen werden die Menschen in London von merkwürdigen Träumen geplagt. Darunter auch unsere vier Charaktere. Es geht um einen dichten Dampf, der London verschlingt und über merkwürdige Maschinen.

Auch in dieser Nacht träumt man wieder: Man steht alleine da, umgeben von ein paar anderen Schattengestalten und bewegt sich auf eine riesige Maschine zu. Sie sieht seltsam aus, irgendwie wie ein Gesicht. Man bewegt sich wohl auf einer Art Fließband und ist unfähig, davon herunter zu springen, weil die Füße daran befestigt sind. Man fährt in das Maschinengesicht hinein und erkennt eine lebensbedrohliche Gefahr: Man bewegt sich direkt auf einen Stampfer zu. Man sieht sich in dieser Gefahrensituation nach Rettung um und erkennt die Schattengestalten neben sich nun als Bekannte und Freunde. Plötzlich ruft ein Kind nach den Personen und zieht sie vom Fließband herunter.

Am kommenden Morgen trifft sich der New Science Club, auch Iris ist von ihren Bekannten dort eingeladen. Man plaudert gemütlich, als jemand die Sprache auf einen interessanten Artikel in der Times aufmerksam macht: Eine Frau sei völlig verstört, da sie meint, ihre Uhr und ihr Toaster hätten plötzlich angefangem, zu tanzen. Die Gruppe schiebt das auf die Hysterie, die wohl durch die kommende Eröffnung der großen Ausstellung "Maschinenkönige" hervorgerufen wurde. Dort geht es um die Geschichte der Industrialisierung und ruft bei einigen Bürgern Unmut hervor. Da am heutigen Tag die Eröffnung stattfand, ist man natürlich neugierig und macht sich auf den Weg.

Vor dem Museum haben sich große Menschentrauben gebildet, die miteinander diskutieren. Ein Sprecher wettert laut gegen die Ausstellung und die Industrialisierung. "Die Maschinen werden uns alle versklaven!" Ein alter Mann mit Gehstock wedelt befürwortend mit diesem herum. Maximilian, sich dadurch gestört fühlend, da er ein Industrialisierungsbefürworter von ganzem Herzen ist, sucht einen der umherstreifenden Bobby auf und teilt ihm die Störung mit. "Wir haben das im Auge, aber das Museum hat ihm ausdrücklich erlaubt, dort zu sein. Vermutlich als Werbung." Erbost kehrt Max zurück und die anderen beruhigen ihn.

Dann geht man ins Museum und schließt sich der gerade stattfindenden Führung an. Auch der alte Mann von draußen, Blair, wie er sich vorstellt, ist dabei. Er wirkt noch immer sehr aufgebracht über die Maschinen und macht mehrfach Anstalten, Vitrinen mit seinem Gehstock zu zerschlagen. Während die Männer ihn im Auge behalten, hat Iris Hallizinationen. Immer wieder sieht sie bei Personen das Gesicht des Kindes, welches sie im Traum gerettet hat und das ständig um Hilfe ruft. So durchquert man einige Räume mit verschiedenen Ausstellungsstücken. Die Dame, die die Führung leitet, wirkt aufgeregt und ist nicht sonderlich selbstbewusst. Sie erzählt einige Fakten zu den Objekten und ihren Erfindern und führt Eisenbahnen und Webstühle vor. Die Zuschauer staunen über die ratternden und funkensprühenden Apperate. Blair wird dagegen immer zorniger und als er schließlich besonders unflätig und laut wird, mahnt William ihn zur Ruhe und droht, ihn bei der nächsten Störung persönlich vor die Tür zu befördern.

Im letzten Ausstellungsraum steht eine Maschine, die genau so aussieht wie die aus dem Traum, nur wesentlich kleiner. Es ist die Konstruktion eines recht unbekannten Erfinders namens Lester Hemdale. Beim Anblick dieser Maschine bricht Blair plötzlich zusammen, zuckt und schäumt aus dem Mund. Die Museumsangestellte bringt schnell die anderen Gäste aus dem Raum, während Iris den Mann versorgt, der anschließend in den Angestelltenbereich gebracht wird. Die Dame vermutet einen Schlaganfall oder etwas in dieser Richtung, kann ohne medizinische Ausrüstung jedoch keine genaue Aussage treffen.

Nach der Führung dank man der Gruppe für ihre Unterstützung und bietet ihr sogar eine xklusive Führung vom Museumsdirektor an. Diese Chance nimmt man nur zu gerne wahr und während man wartet, tauschen sich die Vier über ihre seltsamen Träume aus. Überrascht stellen sie fest, dass sie alle denselben Traum hatten, was sie ein wenig verstört. An dieses Gespräch schließt sich ein ihnen  unbekannter Gentleman, Mister Dark, an, der angeblich ebenfalls unter seltsamen Träumen leidet. Er nimmt ebenfalls an der Privatführung, da die Gruppe ihn netterweise einlädt und so von einem Buch erfahren, welches sich mit dem Erfinder Hemdale und seiner seltsamen Maschine befasst. Der Direktor will es der Gruppe nach der Führung zeigen, doch es kommt anders: Im letzten Raum angekommen unterhält man sich gerade, als auf einmal die Maschinen beginnen anzuspringen, obwohl sie gar nicht angeschlossen sind. Sie surren und rattern und auch das Ding in der Mitte springt an. Maschinen explodieren, Teile fliegen umher. Dann beginnen sich sogar Geräte gestaltlich zu verändern und die Menschen im Raum direkt anzugreifen. In ihren Köpfen hören die Angegriffenen das kleine Mädchen aus ihremTraum: "Bitte helft uns! Rettet uns! Kommt heute Nacht hierher zurück! Bitte!" William schafft es, mit einem Gerät, das ihn versucht umzuwerfen, die Fluchttüren zu öffnen. Sowie alle den Raum verlassen haben, verebbt allmählich die Geräuschkulisse hinter ihnen. Mr. Dark begibt sich aufgrund seiner Verletzungen zum Krankenhaus.

Vor dem Museum versucht man zunächst, den Schock zu überwinden. Letzte Besucher werden aus dem Museum evakuiert, angeblich wegen eines kleinen Erdbebens. Vor den Türen predigt noch immer der Maschinenhasser, obwohl er nun aufmerksamer als vorher von der Polizei beäugt wird. Auch Blair ist wieder auf den Beinen und die Männer der Gruppe sprechen ihn an. Da er zuvor so über die Technik gewettert hat und meinte, die Menschen wüssten nicht, was auf sie zukomme, hofft die Gruppe, dass er vielleicht die die seltsamen Vorkommnisse von eben erklären kann. Doch alles, was aus ihm herauszubekommen ist, ist, dass er bei den Maschinenstürmern war und jetzt glaubt, die Maschinen würden aus den Träumen ausbrechen.

Für den Tag wird das Museum wird geschlossen und Blair verabschiedet sich. Die Gruppe bespricht ihr weiteres Vorgehen, immerhin ist man neugierig geworden. William und Max machen sich auf den Weg ins Krankenhaus, in der Hoffnung, Mister Dark dort anzutreffen, Geoffrey will mit der Frau aus dem Zeitungsartikel sprechen, die tanzenden Maschinen gesehen haben will und Iris schaut sich den Fall von zwei Arbeitern an, die bei einem Arbeitsunfall umgekommen sind.

Die Ergebnisse sind nur mehr oder weniger ergiebig: Mr. Dark ist leider schon fort. Einer der toten Arbeiter ist völlig von der Druckpresse zerquetscht worden, dem anderen sind nur Beine und Arme zerquetscht worden - und er lag merkwürdigerweise weit von der Presse entfernt, Blut gab es dort auch keines, was zwar seltsam ist, aber auch nicht von Iris genauer untersucht werden kann. Die Frau dagegen ist in einer Nervenheilanstalt und nicht zu sprechen, dafür findet Geoffrey heraus, dass die mysteriöse Maschine von einem verrückten Arbeiter ins Lagerhaus gebracht wurde und siehe da, der Arbeiter nannte sich so wie jener Erfinder, dessen Plakette an ihr prankt: Hemdale. Die Echtheit des Gerätes steht also gar nicht fest und der Direktor weiß das! Sollten die Gruppe also heute Nacht ins Museum gehen, um die Maschine genauer zu untersuchen? Oder um dem Ruf des Mädchens zu folgen?

Man ist selbstverständlich neugierig, allerdings war der Museumsdirektor auch sehr darauf versessen, Hemdales Maschine nicht zu öffnen, jedenfalls nicht, solange die Ausstellung noch läuft. Der Plan ist also, das öffentliche Interesse an der Gerätschaft zu wecken und ihn so dazu zu zwingen. Möglicherweise könnte man ein Projekt mit Jungforschern starten, um ihn aus der Reserve zu locken. Fürs Erste aber schreibt Geoffrey einen reißerischen Artikel, der das Museum in einem schlechten Licht dastehen lässt und mit dem er den Direktor gewissermaßen erpresst.

So gelangt man schließlich  nachts ins Museum, wo man die Maschine bewacht. Zwei Wachmänner patroullieren, alles ist ruhig. Dann, plötzlich, ist ein dumpfer Aufprall zu hören und leise Schritte in Richtung des Raumes. Iris und Max verstecken sich, die anderen beiden treten tapfer hervor, um sich dem Eindringling zu stellen. Es handelt sich um den alten Blair, welcher mit drei Schlägertypen und einer Bombe die Maschine zerstören will! William und Geoffrey versuchen, ihm gut zuzureden, allerdings stoßen ihre Worte auf taube Ohren und es kommt zum Kampf. Geoffreys Umgang mit dem Degen schüchtert die Gegenseite jedoch schnell ein und man diskutiert über eine mögliche Lösung. Leider steckt die Gruppe nun in einer Zwickmühle: Selbst, wenn sie weglaufen, können sie nicht beweisen, dass nicht sie es waren, die die Explosion verursacht haben. Bevor jemand weiterreden kann, springen plötzlich die Maschinen wieder an. "Helft uns! Berührt die Maschine, schnell!", klingt die Stimme des Mädchens in den Köpfen der vier Neugierigen. Iris versteckt sich hinter einer Tür, wird aber trotzdem von einem explodierenden Teil am Kopf getroffen und ohnmächtig. Max will die Zerstörung des Apparates verhindern und sucht nach einer Möglichkeit, diesen zumindest für den Moment auszustellen. Geoffrey will der Stimme des Mädchens folgen, schnappt sich Iris und will mit ihr zusammen wie gefordert die Maschine berühren, während William versucht, eben jenes zu verhindern und alle in Sicherheit zu bringen. Dieses Hin und Her tobt etliche Minuten, zumindest kommt es uns so vor, dann stößt das Gerät plötzlich Dampf aus und die Sicht verschwimmt...

Fazit

Ein sehr interessanter Einstieg in das Abenteuer. Zunächst wirkt alles recht normal, die Vermutung über einen Zusammenhang zwischen den Träumen und den seltsamen Vorfällen mit mechanischen Geräten kommt aber schnell auf. Leider haben wir Mr. Dark laufen lassen, er hätte mit Sicherheit noch einige Informationen für uns gehabt. Das Chaos am Ende war hervorragend inszeniert und ein fieser Cliffhanger.

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