Montag, 30. Juli 2018

Karneval des Rollenspiels: Stimmung

Nachdem ich mich nun ewig nicht gemeldet habe, gibt es hiermit endlich wieder ein Lebenszeichen von mir. Ich werde wohl auch in Zukunft eher spärlich posten, aber ich versuche, es wieder regelmäßiger zu tun. Heute möchte ich mich mit dem diesmonatlichen Karneval des Rollenspiels befassen, das Thema ist Stimmung.

PS: Aufgrund der Hitze ist der Eintrag leider etwas kurz und wenig überlegt ausgefallen. Also bitte nicht wundern.



Die richtige Stimmung aufzubauen ist sehr wichtig beim Rollenspiel. Besonders im Bereich der Horror-RPGs sollten Spieler und SL darauf achten, die Atmosphäre beizubehalten. Ein dummer Spruch kann da schnell alles zerstören. Aber wie baut man eine gute Grundstimmung auf?

Generell ist es wichtig, dass die Spieler sich mit ihren Charakteren identifizieren. Je besser sie sich in die Rolle hineinversetzen, desto lebendiger wird das Spiel und desto mehr Spaß macht es. Ich merke zum Beispiel bei mir selbst, dass ich Charaktere, die ich intensiver ausgearbeitet habe und mit denen ich mich auch außerhalb des Spiels beschäftige, besser spiele als lieblos erstellte oder Oneshot-Charaktere. Das kann natürlich auch nur meine eigene Sichtweise sein. Aber bei solchen Charakteren denke ich oft noch nach jeder Runde darüber nach, was das Geschehene nun für Auswirkungen auf meinen Char hat und spinne mir Folgeszenen zusammen, überlege, wie er sich in der nächsten Runde verhalten wird usw. Ich weiß nicht, ob jeder so etwas braucht oder tut, manch ein Spieler schlüpft vielleicht lieber ganz spontan in die Rolle.

Aber auch als SL trägt man viel zur Stimmung bei, wenn es dann schließlich losgeht. In meinen Augen ist es wichtig, dass er die Charaktere in die Geschichte einbezieht, persönliche Dinge einbringt, die er aus deren Hintergrundgeschichte weiß. Musik ist ein anderes Medium, mit dem Stimmung aufgebaut wird. Bei L5R haben wir gerne den Mushushi Soundtrack laufen lassen, bei Horrorspielen eher düstere Musik oder gar Gruselgeräusche. Wenn Musik oder Soundeffekte an der richtigen Stelle eingestreut werden, kann das schon ziemlich viel ausmachen und die Stimmung maßgeblich beeinflussen. In einer eher entspannten Fantasyrunde darf dann auch gerne mal Sephiroths Theme beim Kampf gegen einen Bossgegner laufen.

Auch Licht spielt eine große Rolle: Romantischer Kerzenschein, helles Tageslicht, eine einzige, langsam herabbrennende Kerze oder eine flackernde Lampe können sehr viel Stimmung aufbauen. Sehr schön war es bei unserem Fahrstuhl-Abenteuer, bei dem wir eine Berührungs-Lampe benutzt haben, die immer wieder unerwartet an- oder ausging.

Stimmung muss also von beiden Seiten her aufgebaut werden und befindet sich in ständiger Wechselwirkung der beiden Seiten. Manche legen mehr Wert auf sie als andere und es kommt auch immer auf das Gesamtpaket an. Was wollen die Spieler und SL, was sind die Erwartungen und was für ein Setting spielt man? Ich zum Beispiel fand schnödes Cthulhu-Kultisten-Geklatsche furchtbar, kann dafür aber die simpelsten Einstiegsszenarien super genießen, wenn eine dunkle und angespannte Stimmung herrscht und man selbst vor jedem Schatten Angst bekommt, weil der SL die richtigen Mittel einsetzt, um dir richtige Gänsehaut zu geben. Es sollte also jeder für sich entscheiden, welche und wie viel Stimmung er beim RPG haben möchte

1 Kommentar:

  1. Kurz hin, wenig überlegt her: Ich finde deine Gedanken sehr schön und ausgewogen. Mir selbst bedeutet passende Musik und Beleuchtung zwar nicht ganz so viel (siehe auch mein eigener Beitrag zu dem Thema), aber gerade was den Punkt 'ausgearbeitete Charaktere' betrifft, stimme ich dir vollkommen zu. Auch Oneshot-Charaktere können sehr tief und stimmungsvoll werden, zum Beispiel bei einer expliziten Drama-Runde, das hatte ich schon sehr häufig, aber alles in allem kann ich mich mit gut ausgearbeiteten Charakteren doch besser identifizieren und mehr Stimmung aufbauen. Und ja, da betreibe ich zwischen den Runden auch sehr gerne 'Barbiespiel' und male mir aus, wie es in der nächsten Runde, gerade wenn eine dramatische Begegnung ansteht, wohl weitergehen mag oder wie der Charakter reagieren würde. Und das werden dann gerne mal mehrere, ganz unterschiedliche Szenarien.

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