Ich wünsche euch allen ein Frohes Neues Jahr! Und um dieses mit einem großen Knall zu feiern, gibt es nun endlich das große Finale unserer Unknown Armies 3 Gamma Runde! Seit Kurzem ist nun auch das Betaregelwerk draußen, sodass wir demnächst vermutlich mit den etwas verbesserten Regeln spielen werden, aber das sehen wir dann.
Grace und Vincent sitzen unten und überlegen, wie sie nun am besten vorgehen. Irgendwo anders erwacht Willow in ihrem Körper, aber noch immer mit klarem Geist und dem taktischen Denken von Travis. Das Bett kommt ihr irgendwie bekannt vor. Sie schlüpft in einen Morgenmantel und tritt aus der Tür. Unten hören die beiden anderen Schritte von oben und natürlich zieht Vincent sofort seine Waffe - er ist schließlich Amerikaner und lernt nicht aus seinen Fehlern... Als Willow das Entsichern einer Pistole hört, rennt sie schleunigst und schreiend wieder ins Schlafzimmer und es bedarf einiger Überredungskünste von Grace und Vincent, um sie zu beruhigen. Dann erhält sie eine Zusammenfassung der letzten Ereignisse und beginnt, die Sache aufzuschlüsseln.
Neben einer sehr evaluierten Mindmap, die versucht, allen uns bekannten Personen Märchengestalten zuzuordnen, findet Grace im Internet noch heraus, dass die drei Blumen und das Ei Symbole für geistige Befreiung, Weiterentwicklung oder Aufstieg sind, die jedoch meist mit Problemen oder Prüfungen einhergeht. Das Ei ist darüber hinaus ein christliches Symbol, welches für die Widergeburt Christi steht. Die einzige Verknüpfung, die wir aus den Pennies und dem Jahr 1951 ziehen können ist, dass Truman damals 33. Präsident war, sein Vater alles bei Weizenspekulationen verloren hat und die Pennies der damaligen Zeit "Wheat-Pennies" hießen, weil auf ihnen Weizen abgebildet war. Das bringt die Gruppe jedoch nicht weiter. Zurück zur Mindmap kommt de Überlegung auf, ob die Nonnen mit den Taggern gleichzusetzen sind. Vor allem aber, dass wir möglicherweise drei Prüfungen bestehen müssen wie im Märchen. Und um das zu können, benötigen wir bestimmte Hilfsmittel und Verbündete. Also fangen wir damit an, unsere "Verbündeten" aufzusuchen. Zuerst ruft Vincent Evanna an und verabredet mit ihr die Übergabe der Uhr. Dann steigen wir ins Auto und wollen losfahren. Als das Rolltor hochfährt, steht direkt davor Thompson. Er ist sehr höflich und wir lassen ihn mitfahren (er wurde von Travis' Spieler gespielt, daher war es ein wenig eine "I see your party has no wizard!" "You seem trustworthy!" Situation). Recht schnell steht die Vermutung im Raum, dass es sich nicht um Elias handelt und als Grace ihn sich mit dem Kaleidoskop anschaut, stellt sie fest, dass der Mann drei transparente, rötliche Auren besitzt.
Bevor die Gruppe zum Cloudgate fährt, wo sie sich mit Evanna treffen will, besteht Willow auf einen Zwischenstopp beim Tattooladen, in der Hoffnung, noch einmal Informationen abgreifen zu können. Am Tresen steht Flora, von der wir erfahren, dass Sooraja wohl ihre Mutter sei. Willow unterhält sich etwas mit ihr, während Vincent schräge Kommentare von sich gibt und die Frau damit verunsichert. Dann beginnt diese plötzlich, mitten im Satz immer wieder "Apostel" zu schreien, ohne es selbst zu bemerken. Auf Nachfrage erklärt sie verwirrt, Thompson sei eine Apostel, woraufhin sich Thompson in Sarah verwandelt, was Flora überhaupt nicht irritiert. Als wir schließlich gehen, ruft Vincent Evanna an und drückt Sarah, die sich gerade in Evanna verwandelt hat, das Telefon in die Hand. Unbekümmert erklärt "Trinity", wie sich die seltsame Gestaltwandlerin nennt, der Museumskuratorin, dass sich die Gruppe wohl verspäten wird. Die echte Evanna nimmt es hin, dass sie ihre eigene Stimme hört und sich Trinity auch mit ihrem eigenen Namen vorgestellt hat.
Als das Grüppchen im Park ankommt, folgen ihm plötzlich immer mehr Leute wie in Trance, wohl, weil sie der Apostel folgen. erst, als die Leute angesprochen werden, erwachen sie aus ihrer Trance und zerstreuen sich. Evanna ist recht milde gestimmt, wie es scheint und erklärt, sie sei bereit, im Austausch gegen die Uhr etwas zu liefern, das wir haben wollen. Dabei umrundet sie das Cloudgate und als sie dahinter hervortritt, hält sie das Horn in der Hand, das Wikingerartefakt, das wir gesucht haben. Leider ist keiner von uns mehr ein Avatar und unser Adept ist tot, sodass wir keine Ahnung haben, ob das Horn magisch ist und was es kann. Wir haben leider auch keine Idee, wie wir es herausfinden könnten, belassen es aber dabei. Vincent kann es natürlich nicht lassen, Evanna zu verärgern, sodass diese davonzieht. Die Gruppe begibt sich dann kurz zur Fountain, wo Vincent das Horn ins Wasser taucht, um daraus zu trinken und zu hoffen, dass es einen Effekt auf ihn hat. Dabei verteilt sich Staub und vielleicht auch irgendetwas anderes im Wasser.
Ein weiteres Gespräch mit Trinity enthüllt, dass wir uns wohl auf den Weg zum Waisenhaus machen müssen, was wohl als Haus der Renunziation dient. Die Bedeutung reiht sich in die merkwürdigen religiösen Eindrücke ein, die sich bisher ergeben haben, denn Renounciation bedeutet, materielle Güter zurückzulassen, um geistige Erleuchtung zu erlangen. Während Vincent und Willow da nur zu gerne mitmachen, hält Grace diese vor allem christlichen Dinge für absoluten Schwachsinn und hat eigentlich gar keine Lust, dem noch weiter nachzugehen. Trotzdem fährt sie mit, denn vielleicht gibt es ja doch noch etwas, was sich lohnt, beim Haus zu finden. Das Waisenhaus selbst stellt sich als alt und verfallen heraus. Im Garten steht ein Apfelbaum, der jedoch lange tot ist. Hier klärt und Trinity auch darüber auf, dass Evannas Name aus Eva, Adam und Anna zusammengesetzt ist und Elias übersetzt "Der, der Gott dient" heißt. In einer Geschichte hat er zu Gott gebetet, indem er seine eigenen Namen sprach und damit den Dämonen Baal vorgeführt. Wir pflanzen noch die Pennies von 1951 in die Erde, dann treten wir ins Haus. Dieses besteht zunächst aus einem langen Flur, von dem links und rechts Räume abgehen. In einem hört man Sarah, in dem anderen die Werkstatt. Vincent wendet sich ohne zu zögern dem Werkstattraum zu, woraufhin Trinity halb verletzt meint: "Du entscheidest dich gegen mich?"
Die beiden Frauen dagegen gehen weiter dorthin, wo in ihren Visionen der Speisesaal lag. Nun ist dort eine mächtige Tür mit zwei Flügeln, an denen die beiden ziehen. Grace rutscht dabei aus und stößt sich den Kopf. Durch die Wände beginnt sich ein Riss zu ziehen, der die in den Stein gehauenen Bilder durchbricht, welche die Gruppe und ihre Bekannten zeigen. Vincent wühlt sich derweil durch gleißendes Licht und entsteigt Flora. Laute Stimmen verängstigen ihn und er kriecht unter das Bett, versucht noch, die Gruppe zu beruhigen, wird aber dann von Travis erschossen. Die Szene ist ihm bekannt, er war selbst dort, damals, als er kurz darauf vom Lastwagen überrollt wurde. Dann spürt er, wie er verbrannt wird und seine Überreste in seiner eigenen Mülltonne landen. Die beiden Frauen sehen derweil kurz zurück in den Garten, um sich die goldene Rose anzusehen, die aus den gesäten Pennies gewachsen ist. Aus dieser "schlüpft" schließlich Baby Vincent und altert binnen weniger Sekunden bis zu seinem 18.Lebensjahr. Als Vincent - mit allen Fingern und ohne Narben, seelisch wie körperlich - zu ihnen kommt, schließt sich das Tor, bevor Grace nach draußen fliehen kann. Dafür öffnet sich die große Flügeltür. Willow zögert, ins Licht dahinter zu schreiten, da Grace sich weigert, zu gehen. "Du warst für mich immer ein Vorbild." Grace nickt und meint dann: "Es ist Zeit für dich, erwachsen zu werden und eigene Entscheidungen zu treffen." Und so folgt Willow Vincent durch das Tor, während Grace vergeblich versucht, ein Stück spitzen Steines aus der Wand zu brechen, um im Notfall eine Waffe zu haben.
Willow und Vincent gelangen in eine gewaltige Bibliothek. Die Bücher dort sprechen zu ihnen: Lies mich! Lies mich! Sie versuchen, sich gegenseitig zu übertönen und setzen sich auch schreiend und flatternd in die Gedanken der beiden. Vincent gibt schließlich nach und schnappt sich ein Buch, dessen Einband Dornröschen verspricht. Kaum schlägt er die erste Seite auf, erkennt er, dass er getäuscht wurde. Unfähig, aufzuhören liest er laut die Geschehnisse aus "Box" vor (nachzulesen hier und hier). Grace will derweil nach draußen gelangen und öffnet die Tür, die zuvor noch in den Garten führte. Sie findet sich in einer Kapelle wieder, in der kreuzförmige Spiegel ihren Tod auf die unterschiedlichste Weisen zeigen. Schreiend zerschlägt sie die Spiegel, doch in jeder Scherbe wird eine neue Todesart gezeigt. Gleichzeitig scheint der Raum an ihrem Avatar zu nagen, denn sie verliert mehr und mehr die Bindung zu ihm. Aus einigen Spiegeln schauen Personen in einem roten Mantel auf sie herab.
Vincent widersteht nun den Versuchungen, weitere Bücher zu lesen und gebietet ihnen sogar, zu schweigen. Dann geht er, auch Trinitys Weisung hin, die Wendeltreppe nach oben. Willow will ihm folgen, doch die Treppe scheint vor ihr zurückzuweichen und doch trifft ihr Fuß auf eine Stufe, die da nicht mehr sein dürfte. Vincent, aus dem Konzept gebracht, strauchelt und fällt die Treppe wieder herunter. Dann fragt er, etwas genervt, laut nach dem Ausgang, woraufhin sich alle Bücher außer einem zurückschieben. Willow entdeckt das Buch und nimmt es in die Hand. Sobald sie es berührt, beginnt sie sich in einen dunkelhäutigen Mann zu verwandeln. Sie wird zu einem 38jährigen Polizisten, an ihr altes Ich erinnert sie sich gar nicht. Sie bzw. nun er sieht nun Elias als Rezeptionisten am Eingang stehen. Dieser reicht dem Mann eine Stempelkarte, welche die Uhrzeit 13:13 zeigt, dann verschwindet der Officer. Vincent kann Elias dagegen nicht sehen.
Grace fängt sich derweil, setzt sich hin und schließt die Augen, geht in sich und versucht, nach Soorajas Vorbild zu meditieren. Eine Nonne tritt aus dem Beichtstuhl und fragt, ob Grace nicht beichten möchte. Die erwidert, dass sie völlig zufrieden mit ihrem Leben und ihren Entscheidungen ist und das Angebot des Hauses ablehnt. Von der Nonne kommt daraufhin nur, dass das Haus auswählt und man nicht ablehnen kann, doch Grace bleibt beharrlich. Dann seufzt die Nonne: "Dann können wir den Krieg nicht gewinnen." Grace, die ohnehin mit der aufgezwungenen Wahl unzufrieden ist, wird daraufhin nur bestärkt, dass sie mit diesem Haufen nichts zu tun haben will.
Vincent findet kurz darauf ebenfalls "sein" Buch. Als er es berührt, wird sein Avatar zu Vestimancy (Kleidungsmagie) und seine Identity Abenteurer zu Athlet. er wird zu einem 18jährigen, chinesischen Mädchen, das bei der Olympiade mitmacht. Nun kann auch er Elias sehen und erhält seine bzw. ihre Stempelkarte. Diese zeigt 22:22 Uhr.
Nach einer Weile tritt Elias auf Grace zu und erklärt, das Haus habe ihre Entscheidung akzeptiert und sie dürfe gehen. Skeptisch geht sie an ihm vorbei und schreitet durch die Tür in die erhoffte Freiheit.
Im Park erwacht Grace Harper, die nun wirklich Grace Harper ist und nicht mehr Autumn Stone. Ihr Avatar ist im Haus verschwunden und sie hat keine Erinnerungen mehr an die letzten Tage. Sie stinkt nach Alkohol und übergibt sich. Nach dem Sporttraining geht eine junge Chinesin nach Hause und überlegt dabei bereits, welches tolle Kleidungsstück sie als nächstes schneidern wird. Irgendwo anders ist ein schwarzer Officer auf Streife und er freut sich schondarauf, andere Schwarze zu quälen.
Chicago wird in den nächsten Tagen von etlichen Unfällen geplagt. Eine unbekannte Person voller Wut verübt dies und plant bereits seinen nächsten Anschlag. Im Haus sitzt Elias, hinter ihm erklingt das Schreien einer auf ewig verbrennenden Person. "Ach, ToM, wie konnte es nur soweit kommen?"
The End.
Fazit: Tja, wo soll ich anfangen? Da gibt es so viele Aspekte einzubeziehen. Mir persönlich gefiel dieser Abschluss eher weniger, weil er meiner Meinung nach wenig mit dem zu tun hatte, was wir zu Anfang getan haben. Was dieser religiöse Einschub mit irgendetwas zu tun gehabt haben soll, ist mir bis heute nicht so ganz klar. Die Entwicklung der Story wirkte aber ja schon seit letztem Mal stark aufgezwungen, was mir auch nicht so ganz behagte. Für mich persönlich standen eher die Tagger im Vordergrund und nebenbei die Vernichtung der dauernd widerkehrenden und störenden/als Feindbild wirkenden Flora. Auch die Märchenthematik schien irgendeine Verbindung zu den Taggern und Kitty zu haben, aber da wir beide kaum zu fassen bekommen haben, war dem schlecht nachzugehen. Teilweise haben wir da aber auch einfach zu wenig nachgeforscht und sind selbst Schuld. Ich glaube, unser SL hat regelmäßig mental den Kopf auf die Tischkante gehauen, weil wir so indifferent waren und recht kopflos durch die Gegend gerannt sind.
Das ganze Chaos, die beschleunigte Story und alles ist aber auch mit dem Umstand geschuldet, dass wir gemerkt haben, dass wir anfangs einfach zu viele Stresschecks hatten und auch einige Regeln immer wieder vergessen haben, insbesondere die Relations zu den anderen Gruppenmitgliedern. Wie ihr vielleicht bemerkt habt, haben wir auch recht früh aufgehört, auf unseren Path zu würfeln, da wir uns zu Anfang einfach zu wenig Gedanken darüber gemacht hatten und uns auh nie näher mit denArtefakten beschäftigt haben. Das Ende wurde also quasi etwas vorgezogen und beschleunigt, weswegen es jetzt etwas hastig wirkte, war aber so gewollt damit wir bald eine verbesserte, regelfestere Runde anfangen können.
Ansonsten hatten wir eine größere Diskussion über das Thema Namen. Einige NSCs hatten religiöse Namen: Elias Thompson (Elias als biblischer Name und Thompson für Sohn des Thomas, ein Apostel), Sarah (unbeabsichtigt, da von den Spielern erstellt) Shepard (Hirte und so) und Evanna Adams. Ja, ihr Name ist extrem merkwürdig und auffällig. Und er beinhaltet gleich drei biblische Figuren, auch wenn ich persönlich vorher nicht wusste, dass Marias Mutter Anna hieß. Was jedenfalls für den SL offensichtlich war, haben wir Spieler mal wieder überhaupt nicht gecheckt. Ob es halt an der Sprache liegt oder daran, dass Amerika einfach mega religiös ist und wir die Namen als selbstverständlich hingenommen haben, wir haben diesen Hinweis nicht bemerkt. Insgesamt war vieles der Geschichte wohl ans Buch Genesis angelehnt, wir haben die biblischen Zusammenhänge nur alle nicht erkannt.
Das House of Renounciation ist übrigens eine offizielle Sache. Einer der Spieler merkte an, dass man das gemerkt habe, denn es habe von der Erzählweise und Aufbau wenig zu dem gepasst, was vorher passiert ist. Vor allem, weil das, was der SL vorher selbst erfunden hat, so viel verrückter und spaßiger war als dann das Finale mit diesem offiziellen Ding. Der Bruch war einfach zu groß, man hat es gemerkt. War schade.
Abschließend kann ich also sagen: Es hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn das Finale mir nicht gepasst hat. Wir wissen jetzt, was wir beim nächsten Mal besser beachten müssen. Und merket euch: Wenn ihr einen SL habt, der vor merkwürdigen Ideen überquillt, dann nehmt ihn so schnell es nur geht an die Leine, denn sonst bombt er euch mit trilliarden von Sideplots zu und beschwert sich dann, dass sich die Spieler ablenken lassen, obwohl sie gar nicht wissen, was denn der Mainplot überhaupt sein soll ;-)
Achso, ToM steht für Theory of Mind. Aber was das mit alldem zu tun haben könnte, lasse ich euch schön selbst ergoogeln.
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