Freitag, 12. Februar 2016

Eingesperrt Version 1

Wieder mal ein Unknown Armies Szenario. Dieses hier habe ich gleich zweimal gespielt, einmal in der Rolle des Opfers und dann in der Rolle des Täters. In dieser Version war ich Opfer und wusste noch gar nicht, was eigentlich wirklich los ist in der Box.

Szenario: Box

Die Charaktere
Alison Mack: Avatar der fliegenden Frau, quasi eine unabhängige Amazone, die alles selbst angeht und niemanden braucht. Allerdings hat sie panische Angst vor Männern.
Eddie Brooks: Ein stinkender Obdachloser mit Angst im Dunkeln. Er ist außerdem ein Urbanomant Urbanomant.
Woody Banter: Der eigentliche Feind der Gruppe, der sich unter sie gemischt hat. Scheinbar ein ganz normaler Typ, eigentlich aber ein widerlich sadistischer Terrormant, der die Box entworfen hat. Er soll die Charaktere für seinen Boss beseitigen, hat aber vorher noch seinen Spaß mit ihnen.
Lucius Hudlin der III.: Ein Ufologe, der eigentlich immer mit einem Hut aus Alufolie herumrennt, da er glaubt, dies schütze ihn vor geistiger Kontrolle durch Aliens. Er ist ein Avatar des Narren.

Die Geschichte
Vier Personen erwachen im Dunkeln, sie liegen nur in Unterwäsche nebeneinander in einer flachen Metallbox wie Sardinen, Bewegungsfreiheit ist kaum gegeben. Die Luft ist stickig, es stinkt und kein Licht ist zu sehen. Die Gefangenen können sich kaum bewegen, stellen sich kurz vor und versuchen dann zu ergründen, wie sie in diese Situation gekommen sind, nur kann sich niemand wirklich erinnern. Klar, Alison wollte eine Bank ausrauben und wurde dabei geschnappt, aber das erzählt sie natürlich keinem. Und Eddie hat wohl etwas gesehen, das er nicht hätte sehen dürfen, aber das man gleich so mit ihm verfährt... Man rutscht unbehaglich hin und her und natürlich tatscht Eddie Alison dabei an, die ihm panisch eine verpasst. Bevor noch mehr Streit ausbricht, entdecken die Eingesperrten eine digitale Uhr, ähnlich dem Zeitanzeiger bei einer Bombe, unter sich. Dieser zählt gerade von 666 herunter. Verflucht, will man sie in die Luft jagen? Warum? Ängstlich tastet man die Wände ab. Zwar findet man keine Öffnung, dafür aber eine Art Kasten. Da Alison Lucius, der das Ding entdeckt hat, für unzurechnungsfähig hält, schwebt sie in der Dunkelheit über die anderen hinweg und sucht nach dem Kasten, findet ihn jedoch nicht. In dieser Zeit macht es sich Eddie auf ihrem Platz bequem und ein kurzer Streit bricht aus, als die Frau dorthin zurückkehren will. Letztendlich landet sie schwitzend zwischen Eddie und Woody, wo sie sich eigentlich noch unwohler fühlt als nur neben Eddie.

Dann kommt Woody auf die glorreiche Idee, gegen den Zähler zu hauen. Schwupps springt die Zahl auf 10. Alles schreit ihn an, manch einer dreht fast durch. 9. 8. 7. Was soll man nur tun? Keiner hat eine Idee, es wird wild gegen das Metall der Wände gehämmert und gerufen, doch niemand antwortet und der Zähler neigt sich immer weiter gegen 0. Dann ist es soweit. Alle erwarten bereits das Schlimmste, da hört man nur ein leises Klacken und Quieken, dann springt der Zähler auf eine immens hohe Zahl zurück. Lucius findet eine Packung Streichhölzer, mit der er die Szenerie sogleich beleuchtet. Tatsächlich sind die Streichhölzer aus dem Kasten gefallen, den Lucius kurz zuvor ertatet hatte. Mit dabei waren aber auch ein paar Ratten. Eddie freut sich, während Alison noch einmal versucht, sich mit ganzer Kraft gegen den Deckel zu stemmen - nur, um dabei festzustellen, dass die Kiste anscheinend verschweißt ist! Nicht ein Lichtstrahl fällt zu den Seiten herein, dafür entdeckt sie ein paar winzige Luftlöcher. Und dann beginnt die nächste Phase...

Stimmen in den Köpfen der Gefangenen flüstern ihnen hin und wieder Botschaften zu: "Nächstes Mal sind es nicht nur Ratten. Tut, was ich verlange und ihr kommt frei." "Die Frau ist eine Hexe, sie wird dich essen." "Schlaf mit einem der hier Anwesenden, dann kommst du frei." Natürlich versucht jeder, die Stimmen auf Stress zu schieben und sagt den anderen nichts von dem, was er gehört hat. Doch dann beginnt es, immer wärmer zu werden. Die Bodenplatte wird unsagbar heiß. "Das ist ihr Werk! Sie ist eine Hexe, sie wird uns alle essen!", kreischt Eddie. "So ein Blödsinn! Hört nicht auf das, was sie uns sagen! Lasst uns hier raus!", kontert Alison. Es wird noch heißer, die Ratten gehen ein, die Gefangenen ziehen sich Verbrennungen zu. "Oh Gott, die wollen, dass ich jemanden umbringe!", kommt es von Woody. "Wir beugen uns dem nicht! Das ist nur ein Test, blöder Psychoscheiß!" Alle fürchten bereits, zu verbrennen, als dann auch noch Eddie behauptet, er sei einer von den Aliens, die Lucius für das Geschehen verantwortlich macht. Der dreht daraufhin fast völig durch. Die Hitze lässt nach, doch dafür öffnet sich nun der Kasten erneut und eine Pistole fällt heraus. Wie von Sinnen greift Lucius nach ihr, Eddie wirft eine Ratte nach ihm, dann drückt Lucius ab. Und drückt ab und drückt ab, solange, bis keine Munition mehr übrig ist. Das laute Knallen bleibt jedoch aus. Platzpatronen, stellen die anderen beiden fest, die entsetzt zwischen den beiden Streizhähnen liegen. Es wird wieder ordentlich geflucht und beschuldigt, da fängt die Kiste an, alle kräftig durchzuschütteln. Glücklicherweise ist es schnell wieder vorbei und niemand ist wirklich schwer verletzt.

Kurz haben die Gefangenen Zeit, sich wieder zu fangen, da hören sie Stimmen von draußen. "Boah stinkts hier, Mann!" "Ist ja widerlich!" Sie rufen um Hilfe und tatsächlich scheinen die beiden Fremden sie zu hören. "Ey, da ist ja echt wer drin. Soll ich mal raufpinkeln?" Natürlich wird versucht, zu überzeugen, was das Zeug hält, sogar Alison wird als Belohnung angeboten, falls man hilft. Leider plappern Eddie und Woody ein bisschen dummes Zeug, das die Biker letztendlich verschreckt. "Das sind ja eh nur Penner." Man hört nur noch die Motorräder davonrasen. Bedrückte Stille kommt auf, dann öffnet sich plötzlich der Boden unter den vier Personen. Erschrocken quetscht man sich an die Wände, im Licht eines Streichholzes wird die nackte Leiche einer jungen Frau offenbar. "Die sagen, da ist was für mich drin, damit kommen wir raus", erklärt Woody und beginnt, die Tote zu untersuchen. Der Rest schaut angewidert weg und am Ende findet Woody nichts. Plötzlich bläht sich der Bauch der Toten auf und platzt, Gedärme verteilen sich überall in der kleinen Box. Unter der Leiche sieht man eine Art Rohr, aus dem Gas ausströmt. Das Streichholz ist glücklicherweise aus, sonst hätte es wohl einen großen Knall gegeben. Lucius will noch mit irgendetwas das Rohr verstopfen, wird dann aber ohnmächtig, gnau wie Eddie. Alison sieht nur noch, wie Woody ein Tuch aus seiner Unterhose zieht und es sich vor den Mund hält, dann verliert auch sie das Bewusstsein.

Kurz darauf klappt eine Öffnung auf und Woody spaziert mit einem bösartigen Grinsen auf den Lippen heraus. Er hat sich einiges an Ladungen für seine Magieform geholt. Die anderen drei werden ihre Augen nie wieder auftun

Fazit: Mal wieder ein nettes Szenario, allerdings hatte ich Schwierigkeiten, meinen Charakter vernünftig darzustellen. Ich kann mich da wirklich nicht in eine Powerfrau hineinversetzen, die alles selbst angehen will, aber bei der Berührung eines Mannes heult wie ein kleines Mädchen. Die Story insgesamt hat mir aber echt gut gefallen. Man weiß nicht, was draußen los ist, wer einem die ganze Zeit telepatisch Befehle geben will und warum und ob man tatsächlich freikäme, wenn man sie befolgen würde. Am Besten war wirklich noch, dass Woody meinem Charakter eingeflüstert hat, er sei der Verantwortliche, aber zu diesem Zeitpunkt hat sie diesen Worten längst nicht mehr geglaubt.

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